Berlin/Düsseldorf. . NRW wehrt sich gegen die Pläne der Bundesregierung zur Erdgasförderung mittels Fracking. Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) kündigte an, es müssten zunächst sämtliche Risiken umfassend untersucht werden. Naturschutzverbände forderten ein generelles Verbot der Methode.

Gegen die überarbeiteten Pläne der Regierung zur Förderung von Erdgas durch Fracking gibt es Widerstand aus NRW. „Der Gesetzentwurf ist unzureichend und erfüllt nicht die vom Bundesrat verabschiedeten Anforderungen“, sagte Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) unserer Zeitung.

Die Länderkammer hatte sich Anfang 2013 für ein Verbot von umweltschädlichen Chemikalien beim Fracking ausgesprochen, solange die Risiken nicht geklärt sind. „In NRW wird es keine Fracking-Maßnahmen geben, bevor nicht die Risiken umfassend untersucht sind“, sagte Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD).

Auch interessant

freudenreich_23215684.jpg
Von Daniel Freudenreich

Nach massivem Widerstand hat das Bundesumweltministerium die Regeln zur Förderung von unkonventionellem Erdgas im Gesetzentwurf nun verschärft. So ist das Verfahren, bei dem mit Wasser, Sand und Chemikalien das Gestein aufgebrochen wird, in Wasserschutz- und Heilquellengebieten generell verboten.

Tabu sind auch Schrägbohrungen, um von außen an Gasvorkommen unterhalb von Wasserschutzgebieten zu gelangen. Weiter darf die Frackflüssigkeit dort nicht im Boden verpresst werden. Vorgesehen ist, dass alle Entscheidungen über Bohrungen nur im Einvernehmen mit den örtlichen Wasserbehörden getroffen werden dürfen.

Zusätzliche Kompetenzen für die Bundesländer

Die Länder dürfen zudem Fracking zusätzlich einschränken. Sie können per Rechtsverordnung weitere Wasserschutzgebiete ausweisen, um die Förderung zu verhindern. Remmel hält das für „sehr problematisch.“ Überall Wasserschutzgebiete auszuweisen sei nicht praxisgerecht und führe zu Folgeproblemen in anderen Bereichen.

Bohrtechnik "Fracking"

Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dieter Sieber, Subsurface Engineer, mit Bohrkernprobben von Schifergestein und Sandstein
Dieter Sieber, Subsurface Engineer, mit Bohrkernprobben von Schifergestein und Sandstein © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dipl. Ing Hans-Hermann Nack, Public & Government Affairs
Dipl. Ing Hans-Hermann Nack, Public & Government Affairs © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Bohrklein wird abgeschieden
Bohrklein wird abgeschieden © WR
Exxon Mitarbeiter erläutern der stellvertretenden Bürgermeisterin von Bötersen, Ulrike Fajen, ihre Arbeiten
Exxon Mitarbeiter erläutern der stellvertretenden Bürgermeisterin von Bötersen, Ulrike Fajen, ihre Arbeiten © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil © WR
Bohrstelenleiter Peter Weustemann mit der stellv. Bürgermeisterin von Bötersen
Bohrstelenleiter Peter Weustemann mit der stellv. Bürgermeisterin von Bötersen © WR
Gesteinsproben aus den verschiedenen Erdschichten
Gesteinsproben aus den verschiedenen Erdschichten © WR
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dr. Ritva Westendorf-Öahouse, Pressesprecherin Upstream ExxonMobil
Dr. Ritva Westendorf-Öahouse, Pressesprecherin Upstream ExxonMobil © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dr. Harald Kassner, Technical Advisor Chemicals
Dr. Harald Kassner, Technical Advisor Chemicals © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dipl. Volkswirt Olaf Martins, Leiter Abt. Government Relations/Media
Dipl. Volkswirt Olaf Martins, Leiter Abt. Government Relations/Media © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
In der Nachbarschaft wird eine Pipeline gebaut
In der Nachbarschaft wird eine Pipeline gebaut © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
1/27

„Die Regeln sind strikter geworden, sie reichen aber nicht aus“, kritisierte Ann-Kathrin Schneider vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Hierzulande seien 20 Prozent der Fläche Trinkwasserschutzgebiete. „Auf den übrigen 80 Prozent ist Fracking weiterhin möglich“, sagte Schneider und forderte ein generelles Verbot. Der Verband Deutscher Mineralbrunnen sprach sich zudem für einen Schutz der Mineralquellen vor Fracking aus.

Union und FDP wollen den Gesetzentwurf noch vor der Bundestagswahl auf den Weg bringen. Das Kabinett werde sich aber noch nicht am 8. Mai damit befassen, hieß es am Freitag aus Koalitionskreisen. Noch gebe es Klärungsbedarf.