Berlin. Eine große Gruppe von Unions-Abgeordneten dringt auf eine Verschärfung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung zum Fracking. Nach einem Medienbericht listet eine fast 80 Abgeordnete starke Kritikergruppe massive Bedenken gegen die Pläne von Umweltminister Peter Altmaier (CDU) und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) auf. Insgesamt hat die Unionsfraktion 237 Mitglieder.
In der Unionsfraktion gibt es offenbar erhebliche Bedenken gegen das umstrittene Fracking-Gesetz von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU). Wie die Nachrichtenagentur dapd aus Fraktionskreisen erfuhr, ist eine Verschärfung des Vorhabens im Gespräch.
Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin "Focus" von einem Positionspapier berichtet, in dem eine Kritikergruppe, der inzwischen fast 80 Unionsabgeordnete angehören, massive Umwelt-Bedenken gegen die Pläne von Altmaier und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) auflistet.
Initiator Andreas Mattfeldt, in dessen Wahlkreis seit Jahrzehnten Gas gefördert wird, sagte dem Nachrichtenmagazin: "Wir fordern ein Verbot des Einbringens von giftigen, wassergefährdenden Stoffen in die Erde." Die Bedenken der Menschen vor Ort müssten ernst genommen werden. Altmaier habe bereits Entgegenkommen signalisiert, berichtete das Blatt weiter. Auch Fraktionschef Volker Kauder (CDU) unterstütze die Initiative.
Fracking ist ein technisches Verfahren zur Gewinnung von Erdgas aus unterirdischen Gesteinen. Dabei wird ein Gemisch aus Sand, Wasser und Chemikalien in das Gestein gepresst, um es aufzubrechen und das Gas freizusetzen.
In Deutschland gibt es laut Umweltbundesamt ein Potenzial von 1,3 Billionen Kubikmetern Erdgas in sogenannten unkonventionellen Schichten, vor allem also Schiefer, Granit und Ton. Damit könnte der Erdgasbedarf der nächsten 13 Jahre gedeckt werden.(dapd/dpa)