Berlin. Daniel Bahr (FDP) hat eine deutliche Lockerung der Zuwanderungsregeln für ausländische Pflegekräfte gefordert. Die Hürden seien noch immer zu hoch, sagte Bahr. Konkret forderte der Bundesgesundheitsminister, die Vorrangprüfung für Pflegekräfte abzuschaffen.

Angesichts des Pflegenotstands hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) eine deutliche Lockerung der Zuwanderungsregeln für ausländische Pflegekräfte gefordert. "Die Hürden sind immer noch zu hoch", sagte Bahr der Zeitung "Die Welt" vom Montag. "Wir brauchen Zuwanderung, auch wenn das allein die Probleme in der Pflege nicht lösen wird", fügte er hinzu. Bahr verwies darauf, dass für Mediziner die Zuwanderung erleichtert worden sei. Für Pflegepersonal habe die Union das abgelehnt.

Gesundheitsminister will Vorrangprüfung abschaffen

Der Gesundheitsminister forderte konkret, die Vorrangprüfung für Pflegekräfte abzuschaffen. Diese besagt, dass ein ausländischer Bewerber nur eingestellt werden darf, wenn erwiesen ist, dass es keinen geeigneten deutschen Bewerber gibt. Die Prüfung wird als zu aufwändig kritisiert.

Ende 2011 waren in Deutschland insgesamt 2,5 Millionen Menschen pflegebedürftig. Nach Angaben des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) fehlen derzeit rund 30.000 Pflegekräfte. Im Jahr 2030 könnten laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung bis zu eine halbe Million Pflegekräfte fehlen. (afp)