Seoul. Seit Februar ist die Lage auf der koreanischen Halbinsel angespannt, die Kriegsrhetorik aus Nordkorea wird immer schriller. Nun hat der Norden aus Protest gegen südkoreanisch-amerikanische Truppenmanöver eine wichtige militärische Telefonleitung nach Südkorea gekappt, die Folgen sind noch unklar.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen zu. Nach seinen Angriffsdrohungen in den vergangenen Wochen kappte Nordkorea am Mittwoch aus Protest gegen südkoreanisch-amerikanische Truppenmanöver eine wichtige militärische Telefonleitung nach Südkorea. Vor mehr als zwei Wochen hatte Nordkorea bereits eine Rot-Kreuz-Leitung gekappt.
Über die sogenannte militärische Leitung an der Westküste wurde bisher der Pendelverkehr für den gemeinsamen Industriekomplex in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong geregelt. Inwieweit die Leitungstrennung den Pendelverkehr treffe, müsse bis zum nächsten Morgen abgewartet werden, sagte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul.
Die Verbindungen zwischen den Streitkräften beider Länder würden getrennt und die Aktivitäten des Verbindungsbüros an der Westküste ab sofort eingestellt, hieß es laut den nordkoreanischen Staatsmedien in einer Mitteilung des Delegationsleiters für die Militärgespräche mit Südkorea. Den USA und Südkorea wurde erneut unterstellt, durch ihre Militärübungen einen Atomkrieg vorzubereiten. Seit dem nordkoreanischen Atomtest im Februar ist die Lage auf der koreanischen Halbinsel äußerst angespannt. (dpa)