Seoul/Peking. Die Drohungen aus Nordkorea werden immer schärfer. Das Regime in Pjöngjang kündigte den weiteren Ausbau seines umstrittenen Atomprogramms an. Damit reagierte die Führung des Landes auf die Verschärfung der Sanktionen, die der UN-Sicherheitsrat als Antwort auf den jüngsten Atomtest beschlossen hatte.

Nach den neuen vom UN-Sicherheitsrat verhängten Strafmaßnahmen gegen Nordkorea hat Pjöngjang am Samstag einen Ausbau seines Atom- und Raketenprogramms angekündigt. In einer Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums hieß es, ungeachtet der - von Nordkorea "vollkommen abgelehnten" - Sanktionen werde das Land seine Stellung als "Atomwaffenstaat" festigen. Statt durch die Strafmaßnahmen geschwächt zu werden, würden Nordkoreas Kapazitäten zur atomaren Abschreckung noch zunehmen.

Nordkoreas Verbündeter China rief unterdessen erneut dazu auf, die Krise auf der koreanischen Halbinsel durch Dialog und Verhandlungen beizulegen. Alle Beteiligten sollten sich jetzt ruhig verhalten, Zurückhaltung üben und nichts unternehmen, was die Lage weiter verschlechtern könnte, sagte Außenminister Yang Jiechi vor Journalisten in Peking. Zu Nordkoreas drittem Atomtest vom 12. Februar sagte der Außenminister: "Das ist etwas, was wir nicht zu sehen wünschen". Allerdings seien die Sanktionen des UN-Sicherheitrats kein "Zweck an sich" und nicht die "Wunderlösung für die Probleme".

Unzulässiger Raketentest vermutet

Der UN-Sicherheitsrat hatte die Verschärfung der Strafmaßnahmen gegen Nordkorea am Donnerstag einstimmig verabschiedet. Auch die Vetomacht China stimmte für die Resolution 2094, deren Anlass Nordkoreas dritter Atomwaffentest war. Dieser wiederum war nach nordkoreanischer Darstellung die Antwort auf eine Resolution des UN-Sicherheitsrats vom Januar, in der der Start eines nordkoreanischen Weltraumsatelliten im Dezember verurteilt worden war. Der Westen vermutete hinter dem Start einen unzulässigen Raketentest für das nordkoreanische Atomprogramm. (afp/dpa)