Berlin. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück nimmt seine umstrittene “Clown-Äußerung“ über die beiden italienischen Wahlgewinner Beppe Grillo und Silvio Berlusconi nicht zurück. In einem Interview sagte er: “Die meisten Leute sagen mir, dass es ja wohl noch erlaubt sein muss, das auszusprechen, was die Mehrheit der Bevölkerung denkt.“

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sieht keinen Anlass, seine umstrittenen Clown-Vergleich nach der Parlamentswahl in Italien zurückzuziehen. "Gesagt ist gesagt", sagte Steinbrück der "Bild am Sonntag".

Die Reaktionen aus der Bevölkerung unterschieden sich überdies erheblich von der Berichterstattung der Medien. "Die meisten Leute sagen mir, dass es ja wohl noch erlaubt sein muss, das auszusprechen, was die Mehrheit der Bevölkerung denkt", sagte Steinbrück.

Steinbrück hatte nach dem guten Abschneiden des Protestpolitikers und Komikers Beppe Grillo sowie von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi bei der Parlamentswahl in Italien gesagt: "Ich bin geradezu entsetzt, dass zwei Clowns gewonnen haben." Dies hatte im Inland und in Italien Kritik hervorgerufen.

SPD-Spitze stützt Steinbrück

Rückendeckung erhielt Steinbrück aus der SPD-Spitze. Der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel sagte der Zeitung: "Herr Grillo wird ja wohl hoffentlich noch stolz auf seinen Beruf sein, und mit Herrn Berlusconi wäre ich nicht so freundlich umgegangen. Clown ist ja schließlich ein ehrbarer Beruf!" SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sagte, Grillo könne Steinbrück ja gerne einen Flegel nennen, "aber entschuldigen muss sich Peer Steinbrück ganz sicher nicht".

Die "Bild am Sonntag" zitierte eine Emnid-Umfrage, wonach es 56 Prozent der Bundesbürger für angebracht halten, dass sich Steinbrück bei Berlusconi und Grillo entschuldigt. 40 Prozent sind demnach der Ansicht, er solle dies nicht tun. (afp/dapd)