Berlin. Schon wieder Ärger um SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück: Italien ist beleidigt, weil Steinbrück Berlusconi und Grillo als “Clowns“ bezeichnet hatte. Der Staatspräsident sagte ein Treffen mit Steinbrück ab. Und FDP-Generalsekretär Döring stichelt: “Steinbrücks Ausrutscher scheinen zur Regel zu werden“.
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat mit seiner "Clown"-Äußerung über den Ausgang der Wahlen in Italien einen diplomatischen Eklat ausgelöst: Italiens Präsident Giorgio Napolitano sagte am Mittwoch kurzfristig ein für den Abend in Berlin geplantes Abendessen mit Steinbrück ab, wie dessen Sprecher bestätigte.
Begründet habe Napolitano die Absage mit den Äußerungen Steinbrücks vom Dienstagabend. Darin hatte Steinbrück den Berufskomiker Beppe Grillo und den früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi als Clowns bezeichnet.
FDP wundert sich über Steinbrück
"Ich teile die Sorgen und auch einen gewissen Frust über das Ergebnis der Wahlen in Italien. Bis zu einem gewissen Grade bin ich entsetzt, dass zwei Clowns gewonnen haben. Ein beruflich tätiger Clown, der auch nicht beleidigt ist, wenn man ihn so nennt - Grillo. Und ein anderer, der definitiv ein Clown mit einem besonderen Testosteron-Schub ist. Und die haben diese Wahlen anders gestaltet, als wir uns das gewünscht haben. Mein Eindruck ist, dass zwei Populisten gewonnen haben", sagte Steinbrück im Wortlaut.
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Die FDP hat mit Verwunderung auf die umstrittenen Äußerungen von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zur Wahl in Italien reagiert: "Steinbrücks Ausrutscher scheinen zur Regel zu werden", sagte FDP-Generalsekretär Patrick Döring der WAZ-Mediengruppe.
"Fettnäpfchen und internationales Parkett vertragen sich eben nicht so gut, da kommt man leicht ins Schleudern", sagte der FDP-Politiker weiter.
Kritik auch an Mehrwertsteuerplänen
Kritik gab es auch an den Ankündigung von Steinbrück, er wolle die Ausnahmen vom regulären Mehrwertsteuersatz begrenzen. Die FDP kritisierte den Plan scharf und warnte vor zusätzlichen Steuerbelastungen. "Die Ausnahmen zu verringern, wirkt wie eine Mehrwertsteuererhöhung. Das trifft gerade Menschen mit kleineren und mittleren Einkommen", sagte Döring der WAZ-Mediengruppe.
Allerdings würden sich die Sozialdemokraten mit Mehrwertsteuererhöhungen offensichtlich bestens auskennen, "spätestens seit dem Wählerbetrug von 2005", meinte Döring. (we/rtr)