Rom. Mit seinem “Clown“-Vergleich nach der Italien-Wahl hat Peer Steinbrück für Wirbel gesorgt - und heftige Reaktionen italienischer Medien geerntet. Eine Zeitung nannte den SPD-Kandzlerkandidaten den “deutschen König der Ausrutscher“ und kritisierte dessen “Flegelhaftigkeit“.

Die italienischen Medien haben auf die Attacke des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück gegen Silvio Berlusconi und Beppe Grillo breit und mit heftiger Kritik reagiert. Sie stellten sich dabei hinter die "Schlacht" des Staatschefs Giorgio Napolitano, der Respekt für Italien eingefordert und ein Treffen mit Steinbrück abgesagt hatte. Steinbrück hatte Ex-Ministerpräsident Berlusconi und den Chef der populistischen Bewegung "5 Sterne", Grillo, als "Clowns" bezeichnet.

"Rüpelhafte Sätze und reale Befürchtungen" konstatierte der rechtsliberale Mailänder "Corriere della Sera" in seinem Aufmacher auf der ersten Seite. "Zwischen Sorge und Flegelhaftigkeit gibt es doch einen Unterschied, den zu beseitigen niemandem erlaubt ist." Napolitanos Verhalten dazu sei "bestens". Das angesehene Blatt sprach von Steinbrück als dem "deutschen König der Ausrutscher" und der Furcht vor dem Populismus.

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Auch die liberale Turiner "La Stampa" begrüßte Napolitanos Haltung "im Namen der europäischen politischen Korrektheit". Natürlich habe der Staatschef gut reagiert, als er ein Treffen mit Steinbrück ablehnte. Die linksliberale römische "La Repubblica", eine Anti-Berlusconi-Speerspitze, nannte Napolitanos Reaktion eine diplomatische Notwendigkeit, Italien stehe im Clowns-Kostüm da. (dpa)