Da ist sie wieder, die Euro-Angst. Börsianer und Politiker sorgen sich gemeinsam um Italien, wo die Euro-Populisten Berlusconi und Grillo überraschend starke Wahlergebnisse einfuhren – und damit die Bildung einer handlungsfähigen Regierung fürs Erste verhinderten. Zieht das kriselnde Italien nun die gesamte Eurozone mit sich hinab?
Gemach. Aber klar ist: In Italien ist nicht zuletzt die rigide Sparpolitik, wie die deutsche Bundeskanzlerin sie propagiert, abgewählt worden. Premier Mario Monti, vom Ausland gefeiert, wurde von den Wählern regelrecht abgestraft für seinen Sanierungskurs, der die Reichen weitgehend verschonte und die kleinen Leute zur Kasse bat.
Die Italien-Wahl lehrt somit, was sich in Griechenland längst abzeichnet: Eine überzogene und einseitige, weil sozial nicht ausbalancierte Sparpolitik gefährdet die Akzeptanz einer auf Stabilität ausgerichteten Euro-Politik insgesamt. Und sie ebnet den Weg für gnadenlose Populisten, denen es letztlich nicht um verantwortungsvolle Politik, sondern nur um das eigene Ego geht. In Italien läuft nach der Wahl politisch ohne sie nichts mehr. Trübe Aussichten für Rom. Und für Europa.