Essen. . Bio boomt - so sehr, dass die Bauern mit der Nachfrage nicht mehr Schritt halten können. Der Ausbau der ökologischen Landwirtschaft ist ins Stocken geraten. Ein Grund: die stark gestiegenen Preise für Ackerland. Diese träfen Bio-Bauern als erstes, heißt es bei der Landwirtschaftskammer.

Die heimischen Bauern kommen mit dem Bio-Boom nicht mehr mit. Während der Umsatz von ökologischen Lebensmitteln 2012 erneut um sechs Prozent auf sieben Milliarden Euro gestiegen ist, kam der Ausbau des Ökolandbaus ins Stocken. Bundesweit stagnierten die Bio-Anbauflächen bei gut einer Million Hektar. Auch in NRW gab es „fast keine Fortschritte mehr“, so Georg Pohl, Ökolandbau-Experte der Landwirtschaftskammer NRW.

Er sieht einen Hauptgrund in den stark gestiegenen Pachtpreisen für Ackerland: „Der Flächenhunger der Biogas-Betriebe für Energiemais verteuert die Pachtkosten. Das trifft Öko-Landwirte als erstes, weil sie ohnehin ein höheres Risiko tragen.“ Die Pacht für einen Hektar Ackerfläche habe sich binnen weniger Jahre von rund 300 Euro in manchen Anbauregionen auf 1000 Euro und mehr verteuert. Die Folge: Immer mehr Bioware muss importiert werden.