Düsseldorf. Zu kleine Ställe, keine Bewegungsfreiheit, zu wenig Licht: In den vergangenen zwei Jahren sind bei Kontrollen auf NRW-Bauernhöfen 1700 Verstöße gegen Tierschutzgesetze festgestellt worden. Das hat die Landesregierung bestätigt. Betroffen sind sowohl konventionelle Betriebe als auch Bio-Bauernhöfe.

Von wegen glückliche Schweine: Bei Kontrollen landwirtschaftlicher Betriebe in NRW haben Behörden in den vergangenen Jahren über 1700 Verstöße gegen Tierschutzrichtlinien festgestellt. Das hat die Landesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage zweier FDP-Politiker erklärt.

Zu den Sündern gehören sowohl Bio-Bauern als auch konventionelle Landwirte. Als Beispiel für geahndete Verstöße bei Bio-Bauern nennt die Landesregierung zu kleine Stall- und Freiflächen. Bei konventionellen Landwirten wurde unter anderem mangelnde Bewegungsfreiheit, zu viele Tiere pro Box oder unzureichende Beleuchtung der Ställe bemängelt.

2011 wurden 4598 landwirtschaftliche Betriebe kontrolliert, dabei stellten die Behörden 712 Tierschutz-Verstöße fest. Im Vorjahr waren es 988 Verstöße bei Kontrollen in 5028 Betrieben. Zudem fanden 2011 in 1018 Bio-Betrieben unangekündigte Kontrollen nach der EU-Öko-Verordnung statt, 2010 waren es 937 Kontrollen. Zahlen für 2012 liegen laut der Landesregierung noch nicht vor.

Bio-Bauern, die gegen das Tierschutzrecht verstoßen, können den Bio-Status verlieren

Die Verstöße seien mit Verwarnungen und Bußgelder geahndet worden. Bio-Bauern, die gegen die EU-Öko-Ordnung verstoßen haben, sind laut Landesregierung mit Abmahnungen oder der Aberkennung des Bio-Status bestraft worden.

"Die hohe Zahl der Tierschutzverstöße ist besorgniserregend“, sagte der verbraucherpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Henning Höne, der die Anfrage zusammen mit einem Kollegen initiiert hatte. Er kritisiert zudem, dass die Landesregierung Tierschutz-Verstöße von Bio-Bauern nicht gesondert ausweist.