Berlin. Stattliche Vortragshonorare, Gratis-Bahnfahrten mit dem Dienst-Ticket und Lästereien über Billigwein “für nur fünf Euro“: Peer Steinbrücks Kanzlerkandidatur ist überschattet von Skandälchen und Fettnäpfchen. Stellt Steinbrück sich nur ungeschickt an oder steckt eine ausgefeilte Taktik dahinter?

Dass der Auftakt seiner Kandidatur verunglückte, war nicht Peer Steinbrücks Schuld. In einer überhastet vorbereiteten Pressekonferenz machte SPD-Chef Sigmar Gabriel den knurrigen Hanseaten Peer Steinbrück zum Kanzlerkandidaten des SPD-Präsidiums. Zuvor hatte der dritte im Troika-Bunde, Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, die Parteiführung mit einem Interview in Zugzwang gebracht. Steinmeier erklärte, er wolle nicht Kanzlerkandidat werden, darauf musste Gabriel als SPD-Chef reagieren.

Es war der Auftakt zu einer Kandidatur, die bislang von Skandälchen und Fettnäpfchen überschattet wird. Doch im Gegensatz zum verpatzten Start trägt für alles, was seitdem passierte, nur ein Mensch die Verantwortung: Peer Steinbrück selbst. Und die Liste seiner Fettnäpfchen ist lang, obwohl er erst seit wenigen Wochen als Kanzlerkandidat feststeht.

Debatte um Steinbrücks Vortragshonorare

Peer Steinbrück gehört zu den Top-Nebenverdienern des Bundestags: Als ehemaliger Bundesfinanzminister schmückt sein Name viele Rednerlisten. Unternehmen, Verbände und teilweise auch klamme Kommunen ließen es sich ordentlich was kosten, Steinbrück zu ihren Veranstaltungen einzuladen. Wie viel er im Einzelfall für die seine Reden bekam, wollte Steinbrück zunächst für sich behalten. Erst als der Druck zunahm, veröffentlichte er eine Liste seiner Honorare. Wie viel er mit seinen Büchern verdiente, ging daraus aber nicht hervor.

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Besonderen Nachhall fand die Debatte um die Steinbrückschen Honorare in Bochum: Für eine Rede beim "Atriumtalk" hatten die Stadtwerke Steinbrück 25.000 Euro überwiesen. Das Honorar sollte, so behaupteten die Stadtwerke zunächst, nicht Steinbrück persönlich zugute kommen, sondern für einen wohltätigen Zweck gespendet werden. Steinbrück widersprach und konnte beweisen, dass die von den Stadtwerken beauftragte Agentur ihm dieses Detail verschwiegen hatte. In der Konsequenz schafften die Stadtwerke nicht nur den Atriumtalk als Veranstaltung ab, sie kündigten auch die Zusammenarbeit mit der Eventagentur von Sascha Hellen.

Mit der Bundestags-Bahncard zu Vortragsreisen

Kurze Zeit später musste Steinbrücks Sprecher einräumen, dass der Bundestagsabgeordnete Steinbrück seine Bahncard für Reisen zu Vorträgen genutzt hatte. Dabei war die Bahncard 100 der Bundestagsabgeordneten explizit nur für dienstliche Reisen zugelassen. Die politische Konkurrenz hielt sich mit Kritik zurück - wohl in dem Wissen, dass auch eigene Abgeordnete die Bahncard nicht nur streng dienstlich nutzten.

Kanzlerkandidat Peer Steinbrück

Fünf Jahre lang gehörte Peer Steinbrück dem Kabinett von Heide Simonis in Schleswig-Holstein an, 1998 wechselte der gebürtige Hamburger nach NRW, wo er schon als Beamter gearbeitet hatte. Er wurde zunächst Wirtschafts- und Verkehrsminister unter Wolfgang Clement, der ihm hier die Hand schüttelt.
Fünf Jahre lang gehörte Peer Steinbrück dem Kabinett von Heide Simonis in Schleswig-Holstein an, 1998 wechselte der gebürtige Hamburger nach NRW, wo er schon als Beamter gearbeitet hatte. Er wurde zunächst Wirtschafts- und Verkehrsminister unter Wolfgang Clement, der ihm hier die Hand schüttelt. © dpa
Peer Steinbrück bei seiner Vereidigung im Landtag
Peer Steinbrück bei seiner Vereidigung im Landtag © dpa
Im Jahr 2000 wechselte Steinbrück ins Düsseldorfer Finanzministerium. Der Job machte ihm offenbar Spaß, obwohl er...
Im Jahr 2000 wechselte Steinbrück ins Düsseldorfer Finanzministerium. Der Job machte ihm offenbar Spaß, obwohl er...
...wegen seiner Haushaltspolitik von der Opposition scharf kritisiert wurde.
...wegen seiner Haushaltspolitik von der Opposition scharf kritisiert wurde. © dpa
Selbstzufriedener Blick in die Zukunft: Als Ministerpräsident Wolfgang Clement als Gerhard Schröders
Selbstzufriedener Blick in die Zukunft: Als Ministerpräsident Wolfgang Clement als Gerhard Schröders "Superminister" nach Berlin wechselte, war... © dpa
...der Weg für Steinbrück frei: Er wurde neuer Ministerpräsident in NRW.
...der Weg für Steinbrück frei: Er wurde neuer Ministerpräsident in NRW. © dpa
Als Ministerpräsident in NRW (hier bei der Vereidigung) kam auch der als distanziert geltende Steinbrück...
Als Ministerpräsident in NRW (hier bei der Vereidigung) kam auch der als distanziert geltende Steinbrück... © dpa
...nicht um Kontakt zum Wahlvolk herum. Offenbar machten ihm solche Termine, wie hier im Bergwerk Ost, sogar Spaß.
...nicht um Kontakt zum Wahlvolk herum. Offenbar machten ihm solche Termine, wie hier im Bergwerk Ost, sogar Spaß.
Naja, vielleicht immerhin ein bisschen. Er musste sich aber nicht jeden Tag schmutzig machen, denn als Ministerpräsident...
Naja, vielleicht immerhin ein bisschen. Er musste sich aber nicht jeden Tag schmutzig machen, denn als Ministerpräsident...
...begrüßte Peer Steinbrück auch manch prominenten Gast, darunter auch Queen Elisabeth II.
...begrüßte Peer Steinbrück auch manch prominenten Gast, darunter auch Queen Elisabeth II. © Getty Images
Fußball-Idol, Frauenschwarm oder beides? Auf einem Kongress für Mädchen- und Frauenfußball gibt Steinbrück ein Autogramm - stilecht auf dem Lederball.
Fußball-Idol, Frauenschwarm oder beides? Auf einem Kongress für Mädchen- und Frauenfußball gibt Steinbrück ein Autogramm - stilecht auf dem Lederball. © Bongarts/Getty Images
Peer Steinbrück mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Im Frühjahr 2005 hofften beide noch, dass...
Peer Steinbrück mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Im Frühjahr 2005 hofften beide noch, dass... © Getty Images
...die SPD in NRW an der Macht bleiben könnte. Dafür warf sich der knurrige Hanseat in den Wahlkampf, so wie hier in Duisburg.
...die SPD in NRW an der Macht bleiben könnte. Dafür warf sich der knurrige Hanseat in den Wahlkampf, so wie hier in Duisburg. © Getty Images
Der 22. Mai 2005 wurde für Peer Steinbrück und die SPD zum Tag der Wahrheit. Das Bild zeigt ihn mit seinen Töchtern und seiner Ehefrau auf dem Weg zur Wahlurne.Abends stand fest, dass...
Der 22. Mai 2005 wurde für Peer Steinbrück und die SPD zum Tag der Wahrheit. Das Bild zeigt ihn mit seinen Töchtern und seiner Ehefrau auf dem Weg zur Wahlurne.Abends stand fest, dass... © Getty Images
...der Kampf nichts gebracht hatte. CDU-Spitzenkandidat Jürgen Rüttgers hatte sich durchgesetzt. Peer Steinbrück gratuliert.
...der Kampf nichts gebracht hatte. CDU-Spitzenkandidat Jürgen Rüttgers hatte sich durchgesetzt. Peer Steinbrück gratuliert. © Getty Images
Der Wahlkampf in NRW ist zu Ende, doch quasi zeitgleich beginnt ein neuer: Denn Bundeskanzler Gerhard Schröder ruft nach der Wahlniederlage seiner SPD in NRW zu Neuwahlen des Bundestags auf.
Der Wahlkampf in NRW ist zu Ende, doch quasi zeitgleich beginnt ein neuer: Denn Bundeskanzler Gerhard Schröder ruft nach der Wahlniederlage seiner SPD in NRW zu Neuwahlen des Bundestags auf. © Getty Images
Die vorgezogene Bundestagswahl im Herbst 2005 machte Angela Merkel zur Kanzlerin und Peer Steinbrück zum Finanzminister. Im November...
Die vorgezogene Bundestagswahl im Herbst 2005 machte Angela Merkel zur Kanzlerin und Peer Steinbrück zum Finanzminister. Im November... © Getty Images
...wurde er von Bundestagspräsident Norbert Lammert vereidigt.
...wurde er von Bundestagspräsident Norbert Lammert vereidigt. © Getty Images
Damals noch als Team, heute sind sie Gegner: Steinbrück und Merkel.
Damals noch als Team, heute sind sie Gegner: Steinbrück und Merkel. © Getty Images
Fußballfan Peer Steinbrück beim WM-Halbfinale 2006 im Dortmunder Stadion.
Fußballfan Peer Steinbrück beim WM-Halbfinale 2006 im Dortmunder Stadion. © Bongarts/Getty Images
Peer Steinbrück bei einer Kabinettssitung mit der damaligen Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU).
Peer Steinbrück bei einer Kabinettssitung mit der damaligen Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU). © Getty Images
Seit 37 Jahren ist Peer Steinbrück mit seiner Frau Gertrud verheiratet. Das Bild zeigt sie beim Besuch des Bundespresseballs.
Seit 37 Jahren ist Peer Steinbrück mit seiner Frau Gertrud verheiratet. Das Bild zeigt sie beim Besuch des Bundespresseballs. © Getty Images
Steinbrück beim Tanz mit Boxerin Regina Halmich.
Steinbrück beim Tanz mit Boxerin Regina Halmich. © Bongarts/Getty Images
In der Finanzkrise wurde Finanzministerminister Steinbrück für die Kanzlerin immer wichtiger. Im Oktober 2008 garantierten sie den Bundesbürgern: Die Spareinlagen sind sicher. Damit verhinderte die Regierung einen möglichen Sturm auf die Banken, der einen Kollaps der Wirtschaft hätte bedeuten können.
In der Finanzkrise wurde Finanzministerminister Steinbrück für die Kanzlerin immer wichtiger. Im Oktober 2008 garantierten sie den Bundesbürgern: Die Spareinlagen sind sicher. Damit verhinderte die Regierung einen möglichen Sturm auf die Banken, der einen Kollaps der Wirtschaft hätte bedeuten können. © Getty Images
Mit der Bundestagswahl 2009 endete die...
Mit der Bundestagswahl 2009 endete die... © Getty Images
...Große Koalition. Aus dem Finanzminister Steinbrück, der von Bundespräsident Horst Köhler die Entlassungsurkunde erhält, wurde...
...Große Koalition. Aus dem Finanzminister Steinbrück, der von Bundespräsident Horst Köhler die Entlassungsurkunde erhält, wurde...
...der Abgeordnete Steinbrück: Zum ersten Mal zog er als Parlamentarier in den Bundestag ein, musste aber zusammen mit Parteichef Sigmar Gabriel auf den harten Oppositionsbänken Platz nehmen.
...der Abgeordnete Steinbrück: Zum ersten Mal zog er als Parlamentarier in den Bundestag ein, musste aber zusammen mit Parteichef Sigmar Gabriel auf den harten Oppositionsbänken Platz nehmen. © Getty Images
Schon mehr als ein Jahr vor der Bundestagswahl 2013 diskutierte die Öffentlichkeit über die
Schon mehr als ein Jahr vor der Bundestagswahl 2013 diskutierte die Öffentlichkeit über die "K-Frage" der SPD. Schnell kristallisierte sich heraus: Einer aus der "Troika" Steinbrück, Steinmeier und Gabriel sollte es machen. © Getty Images
Ende September fiel dann die Entscheidung zugunsten von Steinbrück. Auf einem Nominierungsparteitag bestätigten die Mitglieder seine Kandidatur mit großer Mehrheit.
Ende September fiel dann die Entscheidung zugunsten von Steinbrück. Auf einem Nominierungsparteitag bestätigten die Mitglieder seine Kandidatur mit großer Mehrheit. © Getty Images
Seitdem kämpft Steinbrück mit zahlreichen Fettnäpfchen und Skandälchen, auch wenn...
Seitdem kämpft Steinbrück mit zahlreichen Fettnäpfchen und Skandälchen, auch wenn... © Getty Images
...der Kandidat selbst vieles davon nicht so ernst nehmen mag, sondern lieber seiner Partei beim Wahlkampf in Niedersachsen unterstützt.
...der Kandidat selbst vieles davon nicht so ernst nehmen mag, sondern lieber seiner Partei beim Wahlkampf in Niedersachsen unterstützt. © Getty Images
Bis zur Bundestagswahl muss Steinbrück noch Überzeugungsarbeit beim Wähler leisten: Noch liegt Angela Merkels CDU deutlich vor Steinbrück und der SPD.
Bis zur Bundestagswahl muss Steinbrück noch Überzeugungsarbeit beim Wähler leisten: Noch liegt Angela Merkels CDU deutlich vor Steinbrück und der SPD. © Getty Images
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Die Bundestagsverwaltung reagierte pragmatisch: Die Regel, wonach nur dienstliche Reisen erlaubt sind, wurde aufgeweicht. Fortan darf die Bundestags-Bahncard auch privat genutzt werden.

Billigwein für weniger als fünf Euro? Nichts für Peer Steinbrück

Bei einer Diskussionsveranstaltung des "Cicero"-Magazins schärfte Steinbrück sein Image als Weinkenner. Er erklärte, eine Kindergelderhöhung um zehn Euro würde den Staat Millionen kosten, den Familien aber kaum etwas bringen. Das erläuterte Steinbrück an einem Beispiel: Zehn Euro, das seien zwei Flaschen Wein, "beziehungsweise zwei Gläser", denn eine Flasche Pinot Grigio "für nur fünf Euro" würde er nicht kaufen.

Das Kanzlergehalt ist Steinbrück zu gering 

Steinbrück als gieriger Raffzahn - das war der Eindruck, der (zu Recht oder zu Unrecht) nach der Debatte um Vortragshonorare am SPD-Kanzlerkandidaten hängenblieb. Als die kritischen Stimmen gerade verstummt waren, legte Steinbrück nach: In einem Interview sagte er, das Kanzlergehalt sei zu niedrig. Nahezu jeder Sparkassen-Direktor in NRW würde mehr verdienen. Mit dieser Ansicht ist Steinbrück in Berlin nicht allein, dennoch verstand kaum jemand, warum der Kanzlerkandidat in der nachrichtenarmen Weihnachtszeit ein solches Fass aufmachte.

Fußball-Fan Peer Steinbrück

Fußballfan Peer Steinbrück sitzt derzeit noch im Aufsichtsrat von Borussia Dortmund. Sollte er tatsächlich Kanzler werden, müsste er den Job wohl aufgeben. Viele BVB-Fans
Fußballfan Peer Steinbrück sitzt derzeit noch im Aufsichtsrat von Borussia Dortmund. Sollte er tatsächlich Kanzler werden, müsste er den Job wohl aufgeben. Viele BVB-Fans © imago
...sind gar nicht scharf darauf den
...sind gar nicht scharf darauf den "Sympathisanten" ihres Vereins (O-Ton Steinbrück) im Kanzleramt zu sehen. Sie nehmen ihm übel, dass...
...er sich einst mit einem blau-weißen Schal des FC Schalke 04 ablichten ließ. Hier ist Steinbrück im Gespräch mit Schalke-Boss Bernd Tönnies. Auch sonst scheinen Fan-Schals für Steinbrück eher...
...er sich einst mit einem blau-weißen Schal des FC Schalke 04 ablichten ließ. Hier ist Steinbrück im Gespräch mit Schalke-Boss Bernd Tönnies. Auch sonst scheinen Fan-Schals für Steinbrück eher...
...wärmendes Kleidungsstück als Ausdruck wahrer Verbundenheit mit einem Verein zu sein. Hier trägt er einen Leverkusen-Schal, ein anderes Mal...
...wärmendes Kleidungsstück als Ausdruck wahrer Verbundenheit mit einem Verein zu sein. Hier trägt er einen Leverkusen-Schal, ein anderes Mal... © getty
...hatte er einen Halswärmer der Alemannia Aachen um. Nur bei einem Stadionbesuch in...
...hatte er einen Halswärmer der Alemannia Aachen um. Nur bei einem Stadionbesuch in... © getty
Bielefeld und in Gesellschaft der Vereinsführung von...
Bielefeld und in Gesellschaft der Vereinsführung von... © getty
...Borussia Mönchengladbach zeigte sich Steinbrück Schal-los. Ob es an den Clubs liegt? Vielleicht sollte Steinbrück sich angucken, wie...
...Borussia Mönchengladbach zeigte sich Steinbrück Schal-los. Ob es an den Clubs liegt? Vielleicht sollte Steinbrück sich angucken, wie... © imago
...Bundeskanzlerin Angela Merkel das handhabt: Sie ist erklärter Fan der Nationalmannschaft - das spart ihr viel Ärger. Dass Steinbrück auch mit Jogis Jungs mitfiebern kann, bewies er...
...Bundeskanzlerin Angela Merkel das handhabt: Sie ist erklärter Fan der Nationalmannschaft - das spart ihr viel Ärger. Dass Steinbrück auch mit Jogis Jungs mitfiebern kann, bewies er... © imago
...beim WM-Halbfinale gegen Italien in Dortmund. Dafür zog er sogar das Jackett aus. Als Ministerpräsident von NRW überreichte Steinbrück...
...beim WM-Halbfinale gegen Italien in Dortmund. Dafür zog er sogar das Jackett aus. Als Ministerpräsident von NRW überreichte Steinbrück... © getty
...das Bundesverdienstkreuz an den Erfolgstrainer Otto Rehhagel. In Großbritannien durfte er...
...das Bundesverdienstkreuz an den Erfolgstrainer Otto Rehhagel. In Großbritannien durfte er... © imago
...den historisch bedeutsam Ball aus dem legendären WM-Halbfinale von 1966 in die Hand nehmen. Ob er sich mit Großbritanniens Schatzmeister Gordon Brown einigen konnte, ob das Wembley-Tor nun eines war oder nicht, ist nicht überliefert.
...den historisch bedeutsam Ball aus dem legendären WM-Halbfinale von 1966 in die Hand nehmen. Ob er sich mit Großbritanniens Schatzmeister Gordon Brown einigen konnte, ob das Wembley-Tor nun eines war oder nicht, ist nicht überliefert. © Getty
Bei der Trauerfeier für den verstorbenen Fußball-Weltmeister von 1954, Helmut Rahn, hielt Steinbrück eine Rede.
Bei der Trauerfeier für den verstorbenen Fußball-Weltmeister von 1954, Helmut Rahn, hielt Steinbrück eine Rede.
Steinbrück engagiert sich auch um den Mädchen-Fußball. Hier eröffnet er den Frauen- und Mädchen-Fussballkongress in Köln 2005. Wie ein Fußballstar musste...
Steinbrück engagiert sich auch um den Mädchen-Fußball. Hier eröffnet er den Frauen- und Mädchen-Fussballkongress in Köln 2005. Wie ein Fußballstar musste...
...Steinbrück dort auch Autogramme auf dem runden Leder geben.
...Steinbrück dort auch Autogramme auf dem runden Leder geben.
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Der Eindruck, Steinbrück sei vor allem auf den eigenen (finanziellen) Vorteil bedacht, wurde dadurch verstärkt. Da half auch das Dementi Steinbrücks nicht, in dem er betonte, er habe keineswegs eine Erhöhung des Kanzler-Salärs gefordert, sondern lediglich betont, dass Bundeskanzler im Vergleich zu Führungskräften in der Wirtschaft eher gering bezahlt seien.

Der "Frauenbonus" der Bundeskanzlerin

Im gleichen Interview wagte sich Steinbrück an anderer Stelle auf noch dünneres Eis. Die Beliebtheit der Kanzlerin, so analysierte Steinbrück, beruhe zu großen Teilen auf einem "Frauenbonus". Merkel werde geschätzt, weil sie sich in der von Männern dominierten Politikdomäne mit ihrer unprätentiösen Art durchgesetzt habe.

Finanzministerium zahlte unter Steinbrück Millionenhonorar an Anwaltskanzlei

Fast unterhalb der Wahrnehmungsschwelle blieb dagegen die Nachricht, dass Steinbrück als Finanzminister einer Anwaltskanzlei ein Millionenhonorar für Beratertätigkeiten überweisen ließ. Später, nach seinem Abschied aus dem Finanzministerium, hielt er in dieser Kanzlei einen seiner kritisierten Vorträge - gegen ein stattliches Honorar von 15.000 Euro.

Steinbrück demontiert den Regierungssitz Bonn

Zuletzt setzte Steinbrück die Sympathien seines eigenen Landesverbands aufs Spiel. In einem Interview sagte er voraus, dass die Zeit von doppelten Ministeriumsstandorten irgendwann zu Ende gehen werde. Damit trat er nicht nur Bonner Lokalpolitikern auf die Füße, sondern auch etlichen Beamten und Angestellten, die noch am alten Regierungssitz in Bonn arbeiten.

Zudem stellte Steinbrück damit die NRW-SPD vor ein Dilemma: Die kämpft sonst nämlich wie jede andere Partei in NRW um den Erhalt der Bonner Ministerien und Arbeitsplätze. Jetzt muss sie sich zwischen dieser Position und der Loyalität zu ihrem Kanzlerkandidaten entscheiden.

Gibt Peer Steinbrück bewusst den "Anti-Merkel"? 

Peer Steinbrück hat deutlich gemacht, dass er sich auch als Kanzlerkandidat nicht verbiegen lassen will. Er wolle "einer mit Ecken und Kanten bleiben", betonte er mehrfach. Von seiner Partei, die ihn mit großer Mehrheit als Herausforderer von Angela Merkel bestätigte, verlangte er "Beinfreiheit".

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Dass sie sich keinen einfachen Kandidaten ausgesucht haben, war den SPD-Delegierten schon vorher klar. Doch die Zielsicherheit, mit der Steinbrück Fettnäpfchen sucht und findet, dürfte sie doch überraschen. Während die SPD noch Geschlossenheit demonstriert, distanziert sich der grüne Wunsch-Koalitionspartner schon jetzt von Steinbrück.

Was treibt Steinbrück zu seinen heiklen Aussagen?

Doch was treibt den erfahrenen Politiker Steinbrück dazu, kein noch so heikles Thema auszulassen und kein Blatt vor den Mund zu nehmen? Als Hinterbänkler zieht man so (Medien-)Interesse auf sich, aber als Führungskraft legen sich die meisten Politiker mehr Zurückhaltung auf, Kanzlerin Angela Merkel als bestes Beispiel.

Vielleicht ist es ja Absicht, eine Strategie, die außer Steinbrück noch keiner durchschaut hat? Vielleicht hat er sich gedacht: Wenn die Merkel immer dafür kritisiert wird, dass sie zu nichts Haltung bezieht, dann komme ich ganz groß raus, wenn ich zu allem eine Meinung habe - und ist sie noch so fernab von der Meinung der Wähler.

"So gewinnt man kein Vertrauen"

"Na klar denkt Steinbrück so", sagt der Politikberater Joseph Dehler. Das Hauptdilemma von Steinbrück sei, dass er einen sehr eingeschränkten Blick auf die gesellschaftliche Wirklichkeit habe. Das mache sich zum Beispiel darin bemerkbar, dass er der Auffassung sei, ein Kanzler verdiene im Vergleich zu einem Sparkassenvorstand zu wenig. "Steinbrück sollte besser fragen, ob die Vorstände öffentlicher Sparkassen nicht viel zu viel verdienen!"

Besuch von Peer Steinbrück

100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Veranstaltung - Mit Peer quer denken - in der VHS die Insel an der Bergstraße.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
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100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Veranstaltung - Mit Peer quer denken - in der VHS die Insel an der Bergstraße. Der Marler MdB Michael Groß begrüßt Steinbrück.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
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100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier beim WAZ Interview in der VHS die Insel, an der Bergstraße.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier beim WAZ Interview in der VHS die Insel, an der Bergstraße.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool
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100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
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100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Begrüßungsrede von MdB Michael Groß.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Begrüßungsrede von MdB Michael Groß.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
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100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Empfangskomitee mit Bürgermeister Werner Arndt.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Empfangskomitee mit Bürgermeister Werner Arndt.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Steinbrück bei einer Pause im Gespräch mit Gästen.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Steinbrück bei einer Pause im Gespräch mit Gästen.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Steinbrück bei einer Pause im Gespräch mit Gästen.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Steinbrück bei einer Pause im Gespräch mit Gästen.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Im Gespräch mit Margot und Otto Schübbe; die kümmerten sich um das Catering.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Im Gespräch mit Margot und Otto Schübbe; die kümmerten sich um das Catering.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Begrüßung durch Soufragetten.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier bei der Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz. Begrüßung durch Soufragetten.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier mit MdB Michael Groß auf dem Weg zur Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool
100 Jahre SPD Marl, zur Feier am 23.08.2012 besuchte MdB Peer Steinbrück die SPD Marl. Hier mit MdB Michael Groß auf dem Weg zur Feier im Marler Rathaus am Creiler Platz.Foto: Lutz von Staegmann / WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool
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Die Themen, die Steinbrück besetzt, seien absolut ungeeignet, um bei den Menschen Vertrauen zu gewinnen, analysiert Dehler. Er rät Steinbrück zu Themen, mit denen sich der Kandidat "nicht nur bei den oberen Zehntausend anbiedert": "Warum schlägt Steinbrück nicht vor, dass alle Nebeneinkünfte von Abgeordneten für gemeinnützige Zwecke gespendet werden sollten?"

Politikberater verstehen Steinbrück nicht

Ob die Steinbrücksche Strategie aufgeht, ist zweifelhaft. Politikberater Michael Spreng, der Steinbrück in einem Interview einst dafür lobte, Dinge beim Namen zu nennen und kein "gewöhnliches Politikerdeutsch" zu sprechen, ist inzwischen entsetzt über die Themensetzung des SPD-Kanzlerkandidaten: "Wenn Steinbrück nicht selbst über den Instinkt für die richtigen Themen zur richtigen Zeit hat, dann muss es doch irgendeinen Berater geben, der ihn um die Fettnäpfe herumführt", schreibt Politprofi Spreng in seinem Blog "Sprengsatz".

Auch Steinbrück-Biograf Daniel Friedrich Sturm ist "fassungslos" über Steinbrücks Fettnäpfchen. Im Gespräch mit "dradio" sagte er, es gebe offenbar keine funktionierenden Sicherheitsmechanismen in Steinbrücks persönlichen Umfeld, keine Berater, die "gewissermaßen Steinbrück vor Steinbrück bewahren". Der Politiker Steinbrück, fasst Sturm zusammen, agiere gewissermaßen sogar ein wenig apolitisch: Er wolle Recht haben wie ein Wissenschaftler, wobei es doch für einen Politiker darauf ankomme, Recht zu bekommen.

Steinbrück redet wie ein Altkanzler

Für viele Menschen wirkt Steinbrücks Auftreten deshalb wie das eines Altkanzlers, der aus der Distanz auf Probleme blickt und denjenigen Ratschläge erteilt, die sie lösen müssen. An seinem Intellekt zweifelt kaum jemand, an seiner Problemlösungskompetenz dagegen schon: Nur gut jeder Zweite ist der Meinung, Steinbrück sollte eine "wichtige Rolle" in der Politik übernehmen.

Ein Erfolg der "Ich bin, wie ich bin"-Strategie ist zumindest derzeit noch nicht erkennbar. Wäre jetzt Wahl bekäme Angela Merkels CDU einer Emnind-Umfrage zufolge satte 40 Prozent, die von Steinbrück in den Wahlkampf geführte SPD würde bei 27 Prozent landen. Noch deutlicher ist das Ergebnis einer Infratest-Umfrage für die "Welt am Sonntag": 46 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass Peer Steinbrück in diesem Jahr abstürzen wird.