Miranshah/Wana. In Pakistan ist ein Anführer der radikal-islamischen Taliban bei einem US-Drohnenangriff getötet worden. Auch sein Stellvertreter und acht weitere Taliban seien am späten Mittwochabend umgekommen, hieß es aus Geheimdienstkreisen. Bei dem getöteten Taliban-Kommandeur handele es sich um Mullah Nazir.
Bei einem US-Drohnenangriff im Nordwesten Pakistans ist ein wichtiger Kriegsherr getötet worden. Mullah Nazir und fünf weitere Aufständische seien bei dem Angriff im Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan ums Leben gekommen, berichteten pakistanische Sicherheitskräfte am Donnerstag.
Den Angaben zufolge wurde das Fahrzeug der Aufständischen im Dorf Sar Kanda in Süd-Waziristan von zwei Raketen getroffen. Nazir hatte in den vergangenen Jahren bewaffnete Anhänger zum Kampf gegen US- und NATO-Truppen nach Afghanistan geschickt.
Region in Pakistan gilt als Rückzugsort für die Taliban
Nazir war bereits im November bei einem Angriff verletzt worden. Dieser ging aber vermutlich auf das Konto einer rivalisierenden Taliban-Gruppe. Nazir plädierte innerhalb der Extremistengruppe dafür, sich auf Angriffe auf US-Soldaten in Afghanistan statt pakistanische Streitkräfte zu konzentrieren. Diese Haltung führte zu Spannungen mit anderen pakistanischen Taliban-Kommandeuren.
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Bei einem weiteren US-Drohnenangriff in Nord-Waziristan wurden am Donnerstagmorgen nach Angaben der Sicherheitskräfte vier Aufständische getötet. Die halbautonomen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten als Rückzugsgebiet des Terrornetzwerks Al-Kaida, der Taliban und anderer militanter Gruppen.
Bei Drohnenangriffen sterben immer wieder Zivilisten
Der US-Geheimdienst weitete den Einsatz von Drohnen zur Bekämpfung der Aufständischen in der unzugänglichen Bergregion in den vergangenen Jahren massiv aus. Die Angriffe, bei denen auch immer wieder Zivilisten sterben, sind in der pakistanischen Bevölkerung extrem umstritten, werden von der Regierung in Islamabad aber toleriert. (afp/rtr)