Islamabad. Sechs Menschen sind in Pakistan bei Angriffen auf Polio-Impfteams getötet worden. Die Helfer hatten Kinder gegen die gefährliche Kinderlähmung impfen wollen. Doch in mehreren Attacken wurden die Helfer brutal niedergeschossen.

Sechs Mitarbeiter von Polio-Impfteams sind in Pakistan bei mehreren Angriffen erschossen worden. In der Hafenstadt Karachi eröffneten Bewaffnete am Dienstag das Feuer auf drei Teams eröffnet, wie ein Polizeisprecher sagte. Dabei seien vier Frauen getötet und zwei Männer verletzt worden.

In der Nähe von Peshawar im Norden des Landes erlag eine weitere Mitarbeiterin ihren Schussverletzungen, wie die Polizei berichtete. Bereits am Montagabend hatten Täter in Karachi einen Mann getötet, der als Freiwilliger für die landesweite Impfkampagne gegen Kinderlähmung arbeitete.

Taliban hatten aus Angst vor Spionage ein Impf-Verbot verhängt

Niemand übernahm zunächst die Verantwortung für die Angriffe. Die radikalislamischen Taliban hatten allerdings im Sommer ein Impf-Verbot in den von ihnen beherrschten Stammesgebieten im Nordwesten ausgesprochen. Sie meinen, bei den Impfaktionen würden die USA die Region für bevorstehende Drohnenangriffe ausspionieren.

Die Gesundheitsbehörden Pakistans setzten die Impfkampagnen in der südöstlichen Provinz Sindh, in der auch Karachi liegt, vorübergehend aus. Sindhs Gesundheitsminister Sagheer Ahmed verurteilte die Attacken. (dpa)