Düsseldorf. . Der NRW-Verfassungsschutz arbeitet an einem Aussteiger- und Präventionsprogramm für Salafisten. Laut einem Medienbericht wäre dies das bundesweit erstmalige Projekt in der Islamistenszene. Laut Verfassungsschutz sei es meist schwierig, in die Szene eingestiegene dort wieder herauszuholen.

Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz bereitet ein bundesweit einzigartiges Aussteiger- und Präventionsprogramm für radikalislamische Salafisten vor. Ziel sei es, für den Salafismus anfällige Menschen schon anzusprechen, "bevor sie in der extremistischen Szene eingebunden sind", sagte NRW-Verfassungsschutzchef Burkhard Freier in der "Welt am Sonntag" (NRW-Ausgabe). Sei jemand erst in die Szene eingestiegen, werde es meist schwierig, ihn herauszuholen.

Damit zieht Nordrhein-Westfalen die Konsequenz aus Erfahrungen mit den Telefonhotlines des Verfassungsschutzes im Bund und in den Ländern. Diese Hotlines sollten ausstiegswilligen Salafisten und Angehörigen helfen, blieben bislang aber ohne große Resonanz. Bei dem neuen Aussteigerprogramm solle ganz deutlich gemacht werden, dass es nicht um den "Ausstieg aus dem Islam geht, den wir achten", sagte Freier. Der Verfassungsschutz suche deshalb eine enge Zusammenarbeit mit den muslimischen Verbänden und Vereinen.

Der Salafismus gilt als die radikalste und am schnellsten wachsende islamistische Gruppierung in Deutschland. Vor kurzem hatte der NRW-Verfassungsschutz bekannt gegeben, im Jahr 2012 habe sich die Zahl extremistischer Salafisten allein in NRW von 500 auf rund 1000 verdoppelt. (afp)