Düsseldorf/Wickede. In dem kleinen Ort Wickede-Wimbern soll nach dem Willen der Landesregierung eine Unterkunft für 500 Aslybewerber entstehen. Innenminister Ralf Jäger setzte die Entscheidung für Wickede gegen den den Protest der Einwohner durch, die fürchten, mit einer solchen Einrichtung überfordert zu sein.

Trotz massiver Proteste will NRW in Wickede-Wimbern 500 eine Unterkunft für 500 Asylbewerber einrichten. Das Land hat die Gebäude des ehemaligen Marienkrankenhauses für zunächst fünf Jahre angemietet. Ein entsprechender Vertrag zwischen der Bezirksregierung Arnsberg und dem Katholischen Hospitalverbund Hellweg wurde gestern abgeschlossen.

Innenminister Ralf Jäger (SPD) begründete die Anmietung damit, dass die bestehenden Einrichtungen zur Aufnahme von Asylbewerbern nicht ausreichten. Da die meisten der 100 geprüften Liegenschaften aber wegen ihres schlechten Zustandes oder mangelnder Größe ungeeignet seien, habe sich NRW für Wickede-Wimbern entschieden. NRW müsse sicherstellen, dass Asylbewerber eine menschenwürdige Aufnahme fänden, sagte Jäger.

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Anwohner liefen Sturm gegen Asylbewerberheim in Wickede

Allerdings muss zunächst ein baurechtliches Verfahren zur geplanten Nutzungsänderung durchgeführt werden, an dem die Gemeinde Wickede beteiligt wird. Gegen das Asylbewerberheim in Wickede-Wimbern waren Anwohner Sturm gelaufen, weil die kleine Gemeinde mit der hohen Zahl an Asylbewerbern überfordert sei. Aus Sicht Jägers ist die Unterkunft in Wickede-Wimbern aber erforderlich, um durch den sprunghaften Anstieg dringend benötigte Plätze zu schaffen. In NRW sind derzeit in zentralen Unterbringungseinrichtungen in Neuss, Hemer und Schöppingen sowie in Einrichtungen zur Erstaufnahme in Bielefeld und Dortmund insgesamt 1750 Plätze verfügbar.Wilfried Goebels