Sprockhövel. Im Zeitraum zwischen September 2011 und September 2012 wurden der Stadt Sprockhövel 13 Asylsuchende zugewiesen. Von einer Zuzugs-Schwemme, wie sie in Dortmund zu beobachten ist, kann also keine Rede sein. In dem einzigen verbliebenen Übergangswohnheim für Asylsuchende in Sprockhövel leben zurzeit 35 Personen aller Nationalitäten. Darunter auch Sinti und Roma. Dabei handelt es sich überwiegend um „Altfälle“, wie Flüchtlingsberater Michael Bergediek erläutert.
Im Zeitraum zwischen September 2011 und September 2012 wurden der Stadt Sprockhövel 13 Asylsuchende zugewiesen. Von einer Zuzugs-Schwemme, wie sie in Dortmund zu beobachten ist, kann also keine Rede sein. In dem einzigen verbliebenen Übergangswohnheim für Asylsuchende in Sprockhövel leben zurzeit 35 Personen aller Nationalitäten. Darunter auch Sinti und Roma. Dabei handelt es sich überwiegend um „Altfälle“, wie Flüchtlingsberater Michael Bergediek erläutert.
Diese Personen leben schon seit Jahren in der Stadt. Ihre Asylverfahren dauern an. Ihre Herkunftsländer sind unter anderen Armenien, Afghanistan, China, Indien, Irak und Iran.
In den letzten Wochen wurde der Stadt eine fünfköpfige Familie aus Serbien zugewiesen. Die wird aber in der kommenden Woche auf Weisung der Ausländerbehörde wohl wieder die Heimreise antreten. Die Aufnahme einer neuen Familie mit drei Personen wurde in dieser Woche der Verwaltung schon angekündigt.
Identifizierung durch Fingerabdruck
Bevor die Siedlungsfreiheit eingeführt wurde, wobei Serbien nicht der EU angehört, wurden an die Einwohner des ehemaligen Jugoslawiens Personalausweise ausgegeben und Fingerabdrücke zur Identifikation genommen. Diese Daten gab es in früheren Jahren nicht. Wenn Menschen aus diesen Ländern nach Deutschland kommen und einen Antrag auf Asyl stellen, folgt automatisch ein Gespräch in der Außenstelle Dortmund des Bundesamtes für Migration und Flüchtlingshilfe (BAMF) zwischen Asylbewerbern, einem Übersetzer und einem Einzelfallentscheider der Behörde. In der Regel, so Michael Bergediek, würden die Anträge für den Personenkreis aus Serbien abgewiesen und die Fälle an die Ausländerbehörde des EN-Kreises übergeben, die den Heimtransport per Bus übernimmt.
In den 1990er Jahren dauerte die Entscheidung über Asylanträge wesentlich länger. Weit über 300 Personen musste die Stadt Unterkünfte anbieten. Erst im Jahr 1995 wurde der Campingplatz an der South-Kirkby-Straße (auf dem angemietete Caravans standen) aufgelöst und bis zum Jahr 2004 wurden noch fünf Übergangswohnheime unterhalten. Von den sogenannten „Altfällen“, die Aussicht haben, dass sie eine Niederlassungserlaubnis erhalten, haben mittlerweile viele eine Arbeitsstelle gefunden, weiß Michael Bergediek zu berichten. Um die Eingliederung dieser Menschen bemühen sich auch die evangelischen Kirchengemeinden Niedersprockhövel und Haßlinghausen, die AWO-Niedersprockhövel sowie die TSG und andere Sportvereine.