Brüssel. Der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem könnte neuer Chef der Eurogruppe werden. Mehrere deutsche und internationale Medien berichteten, die Staats- und Regierungschefs der Währungszone hätten sich geeinigt. Die Entscheidung soll in den kommenden Monat formal bestätigt werden.
Im Poker um die Nachfolge von Jean-Claude Juncker an der Spitze der Eurogruppe sind nach dpa-Informationen noch keine Entscheidungen gefallen. Zum Niederländer Jeroen Dijsselbloem gebe es aber wenig Alternativen, war am Montag in Brüssel zu erfahren. Der Anwärter muss nach Informationen der dpa zufolge Finanzminister sein, aus einem stabilitätsorientierten Land kommen und den Club der Euro-Kassenhüter nicht spalten, sondern zusammenhalten.
Das Nachfolgeverfahren für Juncker müsse erst noch eröffnet werden. Dabei sollen die 17 Länder der Eurozone gebeten werden, Kandidaten zu benennen. Juncker hatte angekündigt, den Posten Ende Januar aufgeben zu wollen. Mit einem raschen Beschluss für einen Nachfolger werde nicht gerechnet - das könnte sich bis Ende Januar hinziehen.
Wolfgang Schäubles Wahl zum Eurogruppenchef ist unwahrscheinlich
Wie es weiter hieß, soll der Eurogruppenvorsitz nicht in einen Vollzeitjob umgewandelt werden. Juncker hatte den Posten 2005 übernommen und blieb die ganze Zeit luxemburgischer Premier. Noch im vergangenen Sommer galt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) als Nachfolge-Favorit. Sein hartes Auftreten gegenüber Schuldenländern mache jedoch seine Wahl unwahrscheinlich, hieß es.
Nur noch vier Länder der Eurozone haben die Bestnote "AAA" der internationalen Ratingagenturen: Deutschland, Finnland, Luxemburg und die Niederlande. Auch die finnische Kassenhüterin Jutta Urpilainen gilt in Brüssel als Hardlinerin. Sie komme deshalb für den Prestigeposten nicht in Frage, hieß es. (dpa)