Washington. . Trauer und Bestürzung nach dem Schul-Massaker an einer US-Grundschule: Ein 20-Jähriger hatte nach Polizeiangaben erst seine Mutter, dann 20 Kinder und sechs Erwachsene getötet. Bei einer Rede im US-Fernsehen konnte auch Präsident Barack Obama die Tränen kaum zurückhalten: “Unsere Herzen sind gebrochen.“

Nach dem bislang schlimmsten Amoklauf an einer US-Schule mit 27 Toten rätselt Amerika schockiert über die Hintergründe der Tat. Der 20 Jahre alte Todesschütze nahm sich das Leben, nachdem er 20 Kinder zwischen fünf und zehn Jahren sowie sechs Erwachsene getötet hatte. Seine Mutter wurde ermordet in einer Wohnung in Newtown im Bundesstaat Connecticut gefunden.

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Laut den Polizeiangaben sieht der grobe Tatablauf des schlimmsten Schul-Massaker in der amerikanischen Geschichte vorläufig so aus: Adam Lanza, ein 20-Jähriger, schießt am frühen Morgen in der gemeinsamen Wohnung in der Yogananda Street der Kleinstadt im US-Ostküstenbundesstaat Connecticut seiner Mutter Nancy (52) ins Gesicht. Motiv: unbekannt.

Lanza hat offenbar keine Briefe hinterlassen. Einen Facebook-Eintrag besitzt er nicht, schreibt die "New York Times". Es soll Streit gegeben haben zwischen dem als zurückgezogen und fast autistisch beschriebenen Jungen und seiner in der Newtowner Gesellschaft bekannten und anerkannten Mutter, berichten andere US-Zeitungen. Die Eltern waren seit 2008 getrennt, Peter, der Vater, ein Steuer-Experte bei der Firma General Electric, hatte in der Nähe neu geheiratet.

Trauer in Newtown

Nach dem Amoklauf an einer US-Grundschule trauert das ganze Land um die Opfer von Newtown.
Nach dem Amoklauf an einer US-Grundschule trauert das ganze Land um die Opfer von Newtown. © REUTERS
Nach dem Amoklauf an einer US-Grundschule trauert das ganze Land um die Opfer von Newtown.
Nach dem Amoklauf an einer US-Grundschule trauert das ganze Land um die Opfer von Newtown. © AP
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Nach dem Mord an seiner Mutter steigt Adam Lanza in ihr Auto, fährt ein paar Meilen zur Schule, wo Nancy Lanza noch am Tag zuvor als Lehrerin im Kindergarten gearbeitet hat. Lanza trägt schwarze Kleidung und eine schusssichere Weste. Mit dabei hat er zwei Pistolen, eine Glock, eine Sig-Sauer sowie ein halbautomatisches Schnellfeuergewehr vom Typ Bushmaster. Ähnliches benutzen US-Soldaten in Afghanistan. Alle drei Waffen sind, wie sich später herausstellt, auf den Namen seiner Mutter zugelassen.

Als der junge Mann vor 9.30 Uhr eintrifft, soll er nach Angaben der Polizei mit Gewalt den Weg ins Gebäude erzwungen haben. Erste Berichte, dass die Schulleiterin den Sohn einer Lehrerin erkannt und ins Gebäude gelassen haben soll, bestätigte die Polizei nicht.

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Lanza eröffnet das Feuer. Erst im Zimmer des „Principal“ - wie hier der Direx heißt, Hochsprung stirbt, dann in zwei bestimmten Klassenräumen – dem Arbeitsplatz seiner Mutter. Um 9.36 Uhr geht der erste Polizeifunkspruch über den Draht. "Sandy-Hook-Schule. Anruferin sagt, sie glaubt, jemand schieße im Gebäude um sich", meldete der Funker laut einer Mitschrift, die der "New York Post" vorliegt.

"Das sind böse Leute draußen. Wir müssen warten, bis die guten kommen." 

Der Lehrer Theodore Varga hält mit Kollegen eine Konferenz. "Es war ein wunderbarer Tag", sagte er. Alle seien fröhlich gewesen. Am Vorabend hatten die Viertklässler ein Konzert gegeben. Dann fielen plötzlich die Schüsse. "Ich kann mich nicht einmal erinnern wie viele", sagt Varga. Irgendjemand hatte die Lautsprecheranlage eingeschaltet, sodass jeder im Gebäude hören konnte, was geschah. "Man konnte die Hysterie hören", schildert Varga. "Wer auch immer das getan hat, er hat eine Menge Menschen gerettet", sagte er über das Einschalten der Lautsprecheranlage.

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"Ich habe nicht geglaubt, dass wir überleben würden"

Kaitlin Roig ist mit ihren Erstklässlern in einem Klassenraum, als es losgeht. "Es war entsetzlich", beschreibt die 29-Jährige das Horrorszenario an ihrer Schule. "Ich habe nicht geglaubt, dass wir überleben würden." Sie reagiert umgehend und schickt ihre 15 Schüler in das kleine Badezimmer, das sie mit einem Regal verbarrikadiert. "Seid absolut ruhig", wies sie die Kinder an. "Das sind böse Leute draußen. Wir müssen warten, bis die guten kommen."

Die Schüler reagieren unterschiedlich: Einige haben Angst, wollen nach Hause, Weihnachten feiern, andere sind neugierig, schätzen den Ernst der Lage noch nicht richtig ein.

18 Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren sterben an Ort und Stelle, präzise erschossen, wie die Polizei berichtet, zwei weitere erliegen im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Sechs Erwachsene, darunter der Schulpsychologe, werden ebenfalls Opfer des Amokläufers. Am Ende erschießt sich Lanza selbst.

Schulkameraden bezeichnen ihn als „still, unnahbar und nervös“

Die Polizei gibt bei ihrem Sofort-Einsatz und dem Durchkämmen des Gebäudes keinen einzigen Schuss ab. Dass erst sein Bruder Ryan (24) für den Täter gehalten und über Stunden in den Medien dargestellt wird, lag an einem Stück Plastik. Adam hatte offenbar die Papiere seines Bruders dabei. Ryan Lanza wird in Hoboken/New Jersey festgenommen und verhört. Mit seinem Bruder, den ehemalige Schulkameraden als „smart, still, unnahbar und nervös“ bezeichnen, will er seit Jahren keinen Kontakt mehr gehabt haben. Über das mögliche Motiv des Mörders macht er keine nennenswerten Angaben, heißt es in Sicherheitskreisen.

Connecticuts Gouverneur Dan Malloy bilanziert das Unfassbare später so: „Das Böse ist heute nach Newtown gekommen und hat eine Tragödie unaussprechlichen Ausmaßes über diese Gemeinde gebracht.“ 700 Schüler hat die Einrichtung im Stadtteil Sandy Hook. Dutzende Eltern strömten nach den ersten Meldungen auf CNN zur Schule, um ihre Kinder in Sicherheit zu bringen.

Mindestens bis Montag soll die Schule geschlossen bleiben und der Tatort untersucht werden.

Obama: „Wir müssen weitere Tragödien verhindern" 

Präsident Barack Obama schaltete sich am Samstagmittag mit einer kurzen Ansprache aus dem Weißen Haus ein, die wegen ihrer mühsam kontrollierten Verzweiflung noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Obama musste mehrfach um Fassung ringen. „Unsere Herzen sind heute gebrochen“, sagt er und wischt sich Tränen aus dem Gesicht. Die Opfer seien „wunderschöne kleine Kinder zwischen fünf und zehn Jahren“ gewesen, die ganze Leben noch vor sich hatten: „Geburtstage, Schulabschlüsse, Hochzeiten, eigene Kinder.“ Mit Blick auf noch nicht lange zurückliegende Amokläufe in Wisconsin, Texas, Arizona, Colorado und Oregon kündigte er diffus Konsequenzen an. „Wir müssen zusammenkommen und bedeutungsvolle Schritte unternehmen, um weitere Tragödien zu verhindern; ungeachtet der politischen Haltung.“ Konkreter wurde der wie benommen wirkende Präsident am Tag der Trauer nicht.

In Washington protestierten wenig später 100 Demonstranten vor dem Weißen Haus – für härtere Waffengesetze. Nicht dabei, aber immer zu den offensivsten Stimmen gehörend: New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg. Der Multi-Milliardär ist seit langem einer der energischsten Advokaten für eine Verschärfung der laschen Waffengesetze. Die hoch emotionalen Worte von Präsident Obama, der beinahe in Tränen ausgebrochen wäre, reichten Bloomberg nicht. „Wir haben diese Rhetorik schon vorher gehört“, sagte Bloomberg und bezog sich unausgesprochen auf vergleichbare Massaker wie Columbine (1999), Virginia Tech (2007) oder den Amoklauf in einem Vorort-Kino von Denver/Colorado in diesem Jahr. „Was wir nicht haben, ist Führungskraft des Präsidenten und des Kongresses“, sagte Bloomberg und forderte, die Ereignisse in Newtown als Wendepunkt zu begreifen.

Soweit gingen andere nicht, begnügten sich mit Klage und Trauer. „Kinder als Ziel auszuwählen, ist eine hasserfüllte und unfassbare Tat“, gab UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York zu Protokoll. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton drückten in Brüssel ihr Beileid aus. Queen Elizabeth II. ließ aus dem Buckingham Palast in London verlauten, sie sei „tief erschüttert und betrübt“. Ein Zustand, der noch lange anhalten wird.

Kommentar: Waffenrecht in den USA - ein mörderischer Wahnsinn