Berlin. Die Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland verfestigt sich. Laut einem Medienbericht ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen registrierten Arbeitslosen in den vergangenen drei Jahren angestiegen. 39 Prozent der Langzeitarbeitslosen seien älter als 50 Jahre alt.
Langzeitarbeitslose haben von dem Aufschwung am Arbeitsmarkt offenbar nicht profitiert. Ihre Zahl sank zwischen 2009 und 2011 im Jahresdurchschnitt nur um ein Prozent auf 1,15 Millionen, wie die "Welt" am Montag unter Berufung auf Angaben des Bundesarbeitsministeriums berichtete.
Insgesamt sank die Arbeitslosenzahl demnach um 13 Prozent. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen registrierten Arbeitslosen habe sich in den vergangenen drei Jahren von 33,8 auf 37,5 Prozent erhöht, berichtete die "Welt" unter Berufung auf eine Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen.
"Verlorene Jahre" für ältere Arbeitslose
Stetig gewachsen ist demnach die Zahl der über 50-Jährigen: Die Älteren machen inzwischen 39 Prozent der Langzeitarbeitslosen aus. Für Langzeitarbeitslose seien die vergangenen drei Jahre "verlorene Jahre", erklärte die Arbeitsmarktpolitikerin der Grünen, Brigitte Pothmer, in der "Welt".
Angesichts der Entwicklung am Arbeitsmarkt seit 2009 sei ein Minus von nur einem Prozent ein schlechtes Ergebnis. Langzeitarbeitslose stünden auf einem "arbeitsmarktpolitischen Abstellgleis".
96.000 Langzeitarbeitslose über 58 Jahren tauchen dem Bericht zufolge dank einer Sonderregelung gar nicht mehr in der offiziellen Arbeitsmarktstatistik auf, wenn sie länger als ein Jahr kein Beschäftigungsangebot bekommen haben.