Berlin. Mehr als die Hälfte aller Deutschen glaubt, dass Langzeitarbeitslose nicht selbst aktiv nach Arbeit suchen. Das geht aus eine Umfrage hervor. Danach hat jeder Zweite Bundesbürger Vorurteile gegenüber Hartz-IV-Empfängern. Experten sagen, dass die Vorurteile kaum etwas mit der Realität zu tun haben.

Jeder zweite Bundesbürger hat Vorurteile über Hartz-IV-Empfänger. Das geht aus einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Allensbach-Umfrage hervor. Danach glauben 55 Prozent der Deutschen, dass Langzeitarbeitslose nicht selbst aktiv nach Arbeit suchen. 57 Prozent halten sie bei der Arbeitssuche für zu wählerisch. Ein gleich hoher Prozentsatz hält sie für schlecht qualifiziert. Und 55 Prozent gehen davon aus, dass Hartz-IV-Empfänger nicht Sinnvolles zu tun haben.

Immerhin noch jeder Dritte meint, dass Hartz-IV-Empfänger nicht arbeiten wollen. Das Institut für Demoskopie Allensbach hat insgesamt 1.558 Personen ab 16 Jahren zu ihrer Einstellung gegenüber Langzeitarbeitslosen befragt.

Solche vernichtenden Urteile hätten kaum etwas mit der Realität zu tun, sagte der Vorstand für Grundsicherung der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt. So sei für drei von vier Menschen in der Grundsicherung Arbeit das Wichtigste im Leben. Mehr als 70 Prozent von ihnen wären sogar bereit, Arbeit anzunehmen, für die sie überqualifiziert sind. (dapd)