Berlin. Die Asylbewerber vor dem Brandenburger Tor haben ihren Hungerstreik abgebrochen. Sie wollen aber noch bis Montag vor Ort bleiben, um ein Zeichen gegen Abschiebungen und für mehr Anerkennung zu setzen. Die Integrationsministerin plant indes ein Treffen von Flüchtlingen und Abgeordneten.

Die Asylbewerber vor dem Brandenburger Tor in Berlin haben ihren Hungerstreik abgebrochen. Eine Sprecherin der Gruppe Refugee Tent Action (übersetzt: Aktion Flüchtlingszelt) sagte am Freitag: "Die Flüchtlinge essen wieder. Sie werden aber noch bis zum 5. November am Brandenburger Tor bleiben."

Seit zehn Tagen befinden sich etwa 20 Flüchtlinge und rund 50 Unterstützer auf dem von Touristen viel besuchten Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor. Am Donnerstag hatten sich die Flüchtlinge mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer (CDU), und Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) getroffen, um über ihre Forderungen zu sprechen.

Flüchtlinge demonstrieren gegen Lager und für Anerkennung

Die Asylbewerber protestieren gegen die Gesetzgebung für Flüchtlinge in Deutschland. Sie fordern die "Abschaffung von Abschiebungen und sofortige Anerkennung der Asylsuchenden als politische Flüchtlinge".

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Außerdem solle die Residenzpflicht beseitigt werden, nach der Flüchtlinge einen behördlich festgelegten Bereich nicht verlassen dürfen. Die Flüchtlinge wollen zudem nicht mehr in Lagern untergebracht werden.

Laut einem Sprecher Böhmers wurde in dem vierstündigen Gespräch neben dem Abbruch des Hungerstreiks vereinbart, dass die Regierungsbeauftragte mit Bundestagsabgeordneten über das Thema spricht. Ziel ist ein Treffen mehrerer Flüchtlingen mit Abgeordneten. Bis Mitte des Monats will Böhmer die Flüchtlinge über den Stand ihrer Gespräche informieren.

Opposition hat ihre Kritik an der Behandlung der Flüchtlinge durchgesetzt

Berliner Oppositionspolitiker hatten gegen die Behandlung der Flüchtlinge protestiert. Die Polizei hatte den Flüchtlingen ihr Zelt weggenommen und ihnen verboten, sich auf Isomatten und mit Schlafsäcken vor dem Brandenburger Tor niederzulassen.

Grund war, dass der Protest als "Dauerkundgebung" genehmigt worden war und ein Campieren deshalb nicht erlaubt war. Der Bezirk Mitte hatte nach Protesten zwei Kältebusse auf den Platz gestellt, wo die Flüchtlinge sich wärmen konnten.