Berlin. Die Jungen Liberalen fordern eine offenere Drogenpolitik. FDP-Poltiker Martin Lindner hatte am Donnerstag in einer TV-Sendung an einem Joint gezogen. Nun fordern die Jungen Liberalen die Legalisierung von Cannabis.
Der Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, Lasse Becker, fordert im Zuge der Diskussion über den Kiff-Auftritt seines Parteikollegen Martin Lindners eine offenere Drogenpolitik seiner eigenen Partei. Konsumenten von weichen Drogen dürften nicht in einen illegalen Randbereich gedrängt werden, sagte Becker am Freitag in Berlin. Linder könne mit seinem öffentlichen Selbstversuch beweisen, dass Marihuana keine Einstiegsdroge sei. "Wir machen uns jedenfalls keine Sorgen, dass er jetzt auf die schiefe Bahn gerät", sagte Becker.
Lindner hatte in der Tele 5-Sendung "Stuckrad-Barre" vom Donnerstag einen Joint angeboten bekommen, daran gerochen und erst einmal Zweifel an der Echtheit geäußert. Dann zog er an ihm. Auf dapd-Anfrage erklärte Linder, wer zweifle, müsse schließlich auch testen. In der Sendung bestätigte Lindner die Echtheit des Joints.
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"Konsum legaler Drogen längst üblich"
Becker forderte die Legalisierung weicher Drogen, da ihr Konsum längst auch in der Mitte der Gesellschaft üblich sei. Damit fiel er seiner Parteikollegin Mechthild Dyckmans in den Rücken, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung ist und Lindner am Donnerstag gerügt hatte. Lindner habe als Abgeordneter eine besondere Verantwortung und Vorbildfunktion. "Eine Verharmlosung des Cannabiskonsums in der Öffentlichkeit sendet ein völlig falsches Signal aus", sagte Dyckmans der dapd. Der Konsum von Marihuana sei "gesundheitlich eben nicht unbedenklich". (dapd)