Berlin. CSU-Chef Horst Seehofer schießt sich auf den Kanzlerkandidaten der SPD, Peer Steinbrück, ein: Laut einem Medienbericht rät Seehofer dem SPD-Mann nicht nur, seine Nebeneinkünfte offenzulegen, sondern lästert auch über menschliche Schwächen des ehemaligen Finanzministers.
In der Diskussion um die Nebeneinkünfte von Peer Steinbrück legt CSU-Chef Horst Seehofer dem SPD-Kanzlerkandidaten nahe, für Transparenz zu sorgen. "Für Nebeneinkünfte gibt es im Bundestag klare Regeln. Wer Transparenz von anderen, etwa von den Banken einfordert, muss sich daran messen lassen und darf sich auch nicht wundern, wenn sie von ihm persönlich eingefordert wird", sagte Seehofer der "Bild"-Zeitung (Dienstagausgabe).
Mit Blick auf die Kandidatur Steinbrücks riet der bayerische Ministerpräsident die Union zur Gelassenheit. "Auch wenn es viele nicht glauben wollen: Sigmar Gabriel wäre für die Kanzlerin und die Union der wesentlich unangenehmere Gegner gewesen." Der SPD-Chef hätte "die Herzen kleiner Leute erreichen und die Partei mobilisieren" können - dies könne man über Steinbrück "wahrlich nicht sagen".
Seehofer kritisiert Steinbrück: "pflegeleicht und kontaktscheu"
Der CSU-Vorsitzende widersprach dem Image Steinbrücks als "hartgesottenen, durchsetzungsfreudigen Sachpolitiker". Als früherer Verbraucherminister in der Großen Koalition habe er den damaligen Bundesfinanzminister Steinbrück eher als "pflegeleicht und konfliktscheu" wahrgenommen, sagte Seehofer.
Er sehe auch nicht die Gefahr, dass Steinbrück der Union bürgerliche Stimmen abnehmen werde. Die Mitte sei mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) überzeugend besetzt.