Los Angeles. . US-Startalker Jay Leno hat jetzt seine soziale Seite gezeigt. Der TV-Moderator und Quotengarant hat ab sofort gegenüber seinem TV-Sender NBC eine Gehaltskürzung hingenommen. Es geht um 15 Millionen Dollar pro Jahr.

Jay Leno hat kein Glaskinn. Das neben David Letterman dienstälteste Schlachtross im amerikanischen Spätabend-Unterhalter-Gewerbe weiß, wann man Zugeständnisse machen muss; manchmal auch solche, die Schmerzen verursachen. Wie sein Sender NBC jetzt dem „Wall Street Journal“ bestätigte, hat Leno, der Gastgeber der allabendlich von durchschnittlich 3,7 Millionen Amerikanern gesehenen „Tonight Show“, eine 50-prozentige Gehaltskürzung hingenommen – auf 15 Millionen Dollar pro anno.

Lenos Verzicht ermöglicht es NBC, die auf 100 Millionen Dollar taxierten Produktionskosten für das erlesene Sammelsurium aus Live-Musik, Stand-Up-Comedy und poliertem Plausch mit A-Promis aus Hollywood, Politik und Rock’n’Roll um 20 Prozent zu senken und den Mitarbeiter-Stab nur geringfügig zu verkleinern.

Obwohl Leno, der 1992 den Tonight-Show-Thron von der Legende Johnny Carson übernahm, immer noch die besten Einschaltquoten der Branche hat und die weitaus bissigeren und politischeren Konkurrenten Jimmy Kimmel, Jimmy Fallon, John Stewart, Conan O'Brian und Steven Colbert auf Abstand hält, die allesamt ein deutlich jüngeres Publikum ansprechen, ist die Show nicht mehr die Gelddruck-Maschine, die sie einst war. Nach Angaben der Medien-Agentur Kantar gingen die Werbeeinnahmen von 255 Millionen Dollar im Jahr 2007 auf 159 Millionen im vergangenen Jahr zurück. Ein Grund: das Alter. Leno, bei dem einst Harald Schmidt in die Lehre ging, ist über 60. Wie sein Publikum.