Düsseldorf. . NRW hat viel zu wenig Altenpfleger. Jedes Jahr seien 2500 zu wenig ausgebildet worden, sagt Gesundheitsministerin Barbara Steffens. Eine Verkürzung der Ausbildungszeit könnte helfen – doch das Ministerium ist skeptisch. Die Qualifikation der Pfleger dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden.

Das Land braucht dringend Altenpfleger. Angesichts des steigenden Pflegebedarfs der alternden Bevölkerung erhöht NRW die Schulplätze an den Fachseminaren 2012 um 1500 auf 10 800 Plätze. Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) verwies darauf, dass pro Jahr 2500 Altenpfleger zu wenig ausgebildet wurden. Um den akuten Bedarf an Altenpflegern schneller zu decken, drängt die Bundesagentur für Arbeit, Arbeitslose mit fachlichen Vorkenntnissen bereits nach zwei Jahren für den Pflegeberuf zu qualifizieren.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist eine Verkürzung der dreijährigen Ausbildung für sehr gute Absolventen der einjährigen Altenpflegehilfeausbildung schon heute möglich in NRW. Eine generelle Verkürzung der Ausbildung zur Deckung des Bedarfs „um jeden Preis“ birgt aber aus Sicht des Ministeriums zu hohe Risiken für die Pflegebedürftigen.

Schwierige Altenpflege

Ueber die Situation in Altenpflegeheimen informierte das Frieda-Nickel-Zentrum der AWO (Arbeiterwohlfahrt) in Langendreer am Mittwoch, 02. Februar 2011 die WAZ-Redaktion Bochum. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Ueber die Situation in Altenpflegeheimen informierte das Frieda-Nickel-Zentrum der AWO (Arbeiterwohlfahrt) in Langendreer am Mittwoch, 02. Februar 2011 die WAZ-Redaktion Bochum. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Eine Seniorin wird gefuettert. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Eine Seniorin wird gefuettert. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Eine Seniorin wird gefuettert. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Eine Seniorin wird gefuettert. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Emma Peters erhaelt Hilfe beim Trinken. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Emma Peters erhaelt Hilfe beim Trinken. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Altenpflegein Grazyna Dieditz schiebt Emma Peters im Rollstuhl durch das Heim. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Altenpflegein Grazyna Dieditz schiebt Emma Peters im Rollstuhl durch das Heim. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Elisabet Schartner bereitet den Nachtisch zu. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Elisabet Schartner bereitet den Nachtisch zu. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Senioren im Kochkurs. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Senioren im Kochkurs. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Die Teilnehmer des Kochkurses schaelen Kartoffeln. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Die Teilnehmer des Kochkurses schaelen Kartoffeln. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Die Teilnehmer des Kochkurses schaelen Kartoffeln. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Die Teilnehmer des Kochkurses schaelen Kartoffeln. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Erna Steinkamp ruehrt Teig. Die Seniorin wirkt in der Kochgruppe mit. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Erna Steinkamp ruehrt Teig. Die Seniorin wirkt in der Kochgruppe mit. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Erich Bietz, Leiter des AWO Altenheims in Langendreer. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Bild: Erich Bietz, Leiter des AWO Altenheims in Langendreer. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
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Nach Einführung des Umlageverfahrens 2012 („wer nicht ausbildet, zahlt“) steigen die Ausbildungszahlen in NRW. Deshalb hofft die Ministerin, dass der Personalmangel nach und nach abgetragen werden kann. Nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hat NRW bis 2020 einen Bedarf an 97 800 Vollzeitstellen im gesamten Pflegebereich. Bei unveränderten Bedingungen erwartet PwC eine Lücke von 19 200 Pflegekräften.

NRW will die Ausbildung nun attraktiver machen

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Die Zeit drängt: Bundesweit ist die Zahl der Stellenangebote für examinierte Altenpflegekräfte seit 2007 um 216 Prozent gestiegen. Auf jedes Angebot kommen aber nur 0,3 arbeitslose Altenpfleger. Die Folge: Heute dauert es im Schnitt 115 Tage, bis eine offene Stelle besetzt ist.