Essen. . Um die gesetzlich zugesagte Zahl an Betreuungsplätzen zu schaffen, sind sie für zahlreiche Kommunen unersetzlich: Tagesmütter. Viele von ihnen arbeiten aber für verhältnismäßig kleines Geld. Das will der Städte- und Gemeindebund ändern und fordert eine Gehaltserhöhung für Tagesmütter.

16.000 Tagesmütter fehlen in Deutschland noch, um bis zum 1. August 2013 die Betreuungsgarantie für Kleinkinder einhalten zu können. Darauf weist Gerd Landsberg, der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes hin und fordert gleichzeitig, die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Tagesmütter zu verbessern.

Landsberg geht zwar davon aus, dass der Rechtsanspruch zum Stichtag weitgehend erfüllt werden könne, glaubt aber, dass die Nachfrage höher sein wird als bislang erwartet. Er mache sich deshalb schon länger für eine Tagesmütter-Offensive stark. Der Beruf erfahre wenig Anerkennung, werde von vielen sogar „etwas herablassend behandelt“. „Man wird auch über Geld reden müssen. Ein Lohn von 3,60 Euro pro Kind pro Stunde geht einfach nicht“, sagt Landsberg.

Verband fordert eine "existenzsichernde Bezahlung"

Kritik übte er zudem daran, dass Tagesmütter grundsätzlich sozialversicherungspflichtig seien. Es müsse für eine arbeitslose Frau möglich sein, zwei Kinder zu betreuen, ohne dass dies auf das Arbeitslosengeld angerechnet werde.

Eine „existenzsichernde Bezahlung“, fordert auch Klaus-Dieter Zühlke vom Bundesverband Kindertagespflege. Bereits vor Jahren habe sein Verband 5,50 Euro pro Kind und Stunde empfohlen. Im Schnitt werde jedoch unter vier Euro gezahlt.