Damaskus/Essen. Ein Bürger deutsch-syrischer Staatsangehörigkeit sitzt offenbar in der umkämpften syrischen Hauptstadt Aleppo in Haft. Die “Süddeutsche Zeitung“ meldet einen Hilferuf, der die Redaktion über den Internet-Telefondienst Skype erreicht haben soll. Der Mann schildert heftige Kampfszenen und fleht die Bundesregierung um Hilfe an.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet von einem nach eigenen Angaben glaubwürdigen Hilferuf, der sie aus der syrischen Hauptstadt erreicht habe. Im Zentralgefängnis in Aleppo ist demzufolge ein Deutsch-Syrer inhaftiert. "Gefoltert wird immer noch, Tag und Nacht", soll der Mann geklagt haben. Die Zeitung räumt ein, seine Geschichte sei nicht überprüfbar, der Redaktion erscheine sie jedoch plausibel.

Das Auswärtige Amt hat gegenüber der "SZ" offenbar bestätigt, dass ein deutscher Staatsbürger in Syrien im Gefängnis sitzt. Von der Behörde würde sich der Häftling mehr Unterstützung wünschen: "Das Auswärtige Amt hat total versagt", zitiert ihn die "SZ".

Aleppo weiter stark umkämpft

Nach Angaben von Aktivisten sind in Syrien am Mittwoch landesweit mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, wurden allein in der umkämpften Stadt Aleppo 26 Menschen getötet, darunter auch Frauen und Kinder. Das syrische Regime hatte am Mittwoch eine Bodenoffensive in von Rebellen gehaltenen Gebieten der Wirtschaftsmetropole gestartet. Dabei sei ihnen jedoch Widerstand der Oppositionskräfte entgegengeschlagen, sagte der Direktor der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdul-Rahman. (mit dapd)