Istanbul. Osman Karahan, der frühere Anwalt des „Kalifen von Köln“, ist nach Medienberichten als islamistischer Kämpfer in der syrischen Stadt Aleppo getötet worden. Sollten sich die Angaben bestätigen, wäre es der erste konkrete Beweis für die Teilnahme türkischer Islamisten an den Kämpfen in Syrien.
Der frühere Anwalt des „Kalifen von Köln“ in der Türkei ist nach Medienberichten als islamistischer Kämpfer in Syrien getötet worden. Die Familie von Osman Karahan teilte nach einer Meldung der Zeitung „Vatan“ vom Mittwoch mit, der Anwalt habe den „Existenzkampf der syrischen Muslime“ unterstützen wollen und sei in Aleppo getötet worden. Sollten sich die Angaben bestätigen, wäre es der erste konkrete Beweis für die Teilnahme türkischer Islamisten an den Kämpfen in Syrien.
Karahan war in der Türkei unter anderem Mitglied des Anwaltsteams des als „Kalifen von Köln“ bekannten Islamisten Metin Kaplan, der 2000 wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten zu vier Jahren Haft verurteilt und 2004 aus Deutschland in die Türkei abgeschoben wurde. Derzeit verbüßt er eine 17-jährige Haftstrafe.
Auch im Prozess gegen den syrischen Extremisten Louai Sakka, der als Drahtzieher der bisher schlimmsten islamistischen Anschläge in der Türkei zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, trat Karahan als Verteidiger auf. Sakka, ein mutmaßliches Mitglied des Terrornetzwerks Al-Kaida, leitete demnach die Vorbereitungen für insgesamt vier Bombenanschläge auf Synagogen und britische Einrichtungen in Istanbul, bei denen im November 2003 rund 60 Menschen starben. (afp)