Berlin. 42 Prozent der rund 33.000 Piratenpartei-Mitglieder haben ihren Jahresbeitrag in Höhe von 48 Euro noch nicht bezahlt. Jetzt fehlt Geld in der Parteikasse für den Bundestagswahlkampf 2013. Der Chef der Piratenpartei droht mit Abmahnungen.
Angesichts der knappen Kassenlage der Piraten hat ihr Parteivorsitzender Bernd Schlömer säumigen Mitgliedern mit Abmahnung gedroht. "Ich appelliere regelmäßig an die Zahlungsmoral der Piraten. Wenn das nicht hilft, sollten die Landesverbände Mahnungen verschicken", sagte Schlömer der "Bild am Sonntag". Nach Angaben von Schlömer haben rund 42 Prozent der mehr als 33.000 Mitglieder ihren Jahresbeitrag von 48 Euro noch nicht bezahlt.
Piraten rutschen in der Wählergunst ab
Schlömer fürchtet daher finanzielle Engpässe im Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr. Der werde die Partei rund eine Million Euro kosten, verfügbar seien jedoch bisher nur 300.000 Euro, sagte Schlömer der "Bild am Sonntag".
Derweil rutschen die Piraten in der Wählergunst auf den schlechtesten Wert seit März. Im Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die "Bild am Sonntag" verliert die Partei einen Prozentpunkt und kommt nur noch auf sieben Prozent.
Umfragetief der Piratenpartei wegen fehlenden Positionen?
Ende April lagen die Piraten noch bei zwölf Prozent. Über die Gründe für den Absturz sagte Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner: "Die Piraten haben viele Wähler enttäuscht. Sie sind angetreten mit dem Versprechen auf eine neue Art von Politik: Mehr Transparenz, mehr Basisdemokratie, größere Berücksichtigung des Bürgerwillens. Da ist bisher viel zu wenig gekommen." Auch fehlende Position zu wichtigen Themen wie Eurokrise und Syrien hätten der Partei geschadet. (afp/dapd)