Aleppo. Die Demonstrationen gegen Präsident Baschar al-Assad in Aleppo gehen trotz heftiger Kämpfe unvermindert weiter. Nach dem Freitagsgebet soll es in vielen Stadtteilen Kundgebungen gegeben haben. Unterdessen starteten türkische Truppen an der Grenze zu Syrien ein Manöver.
Trotz heftiger Kämpfe in der nordwestsyrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo sind in der Stadt am Freitag hunderte Menschen gegen Präsident Baschar al-Assad auf die Straße gegangen. Bei Protesten im Stadtteil Al-Schaar forderten sie den Tod des Staatschefs. "Heute können wir auf die Straße gehen", sagte ein 20-jähriger Demonstrant. Zuvor seien in dem Viertel überall regierungstreue Milizen unterwegs gewesen.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London berichtete von Kundgebungen nach den Freitagsgebeten in weiteren Stadtteilen Aleppos. Zudem habe es in den Provinzen Daraa im Süden und Idlib im Nordwesten des Landes Demonstrationen gegeben. In den westlichen Städten Tartus und Hama schlugen Regierungstruppen demnach Proteste nieder. Die östliche Provinz Deir Essor werde hingegen weitgehend von den Rebellen kontrolliert. Laut der Beobachtungsstelle und der syrischen Regierung wurden landesweit zahlreiche Menschen getötet.
Türkei droht mit Intervention
An der Grenze zu Syrien stationierte türkische Truppen starteten unterdessen in unmittelbarer Nähe des Grenzübergangs Oncupinar ein Manöver mit Panzern und Luftabwehrgeschützen. Die Türkei droht im Fall der Entstehung "terroristischer Strukturen" in Syrien mit einer Intervention.
Sie hat dabei vor allem die von Ankara verbotene militante Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Blick. In der Türkei leben derzeit etwa 45.000 syrische Flüchtlinge. Am Freitag floh zudem ein weiterer syrischer General in das Land. Damit befinden sich dort inzwischen 29 syrische Generäle. (afp)