Antakya. Aus “Sicherheitsgründen“ und zum Schutz der eigenen Bevölkerung will die Türkei die Grenze zu Syrien schließen. Die Sperren sollen von Mittwoch an bis auf Weiteres gelten, sagte ein Behördenvertreter. Unterdessen bittet die UNO um Spenden für die bislang rund 120.000 syrischen Flüchtlinge.
Die Türkei will nach eigenen Angaben ihre Grenze zu Syrien schließen. Die Grenzübergänge würden am Mittwoch aus "Sicherheitsgründen" und zum Schutz der türkischen Bevölkerung bis auf Weiteres gesperrt, sagte ein türkischer Behördenvertreter. Die Wiedereröffnung hänge von der weiteren Entwicklung ab, fügte er hinzu.
An den Grenzposten auf syrischer Seite hatte es in den vergangenen Tagen heftige Kämpfe zwischen Rebellen und der syrischen Armee gegeben. Ähnlich angespannt war die Lage an mehreren Grenzübergängen zum Irak.
Mehr als 120.000 Menschen fliehen vor der Gewalt
In dem seit Mitte März 2011 andauernden Konflikt in Syrien wurden nach Oppositionsangaben bislang mehr als 19.000 Menschen getötet. Über 120.000 Syrer flohen nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe bereits in Nachbarländer Jordanien, Libanon, Türkei und Irak. Die Regierungen dort sprechen von deutlich mehr Flüchtlingen.
Die Gemeinden in den Nachbarländern Syriens sind mit dem Flüchtlingsstrom überfordert: Es fehlt an Unterkünften, Wasser, Medikamenten und Nahrungsmitteln. Seit Wochen lässt das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) Zelte, Decken und andere Hilfsgüter an Flüchtlinge verteilen.
Die UNO-Flüchtlingshilfe bittet um Spenden für die Nothilfe Syrien
Insgesamt werden für die Hilfsmaßnahmen 193 Millionen US-Dollar benötigt, so UNHCR-Sprecherin Melissa Flemming. Bisher sind jedoch lediglich 26 Prozent der Gelder eingegangen.Als deutscher Spendenpartner von UNHCR ruft die UNO-Flüchtlingshilfe daher dringend zu Spenden für syrische Flüchtlinge auf. (afp/we)
Spendenkonto:
UNO-Flüchtlingshilfe Kontonummer 2000 88 50 Sparkasse KölnBonn BLZ 370 501 98 Stichwort: Nothilfe Syrien