Hamburg. . Die Bürger haben offenbar wenig Vertrauen in die Krisen-Politik der Euro-Länder. Die Mehrheit der Deutschen zweifelt laut einer aktuellen Umfrage am Sinn weiterer Rettungspakete. 54 Prozent sind der Meinung, dass Deutschland nicht weiter für die Euro-Rettung kämpfen sollte.

Eine Mehrheit der Deutschen hält weitere Rettungspakete für den Euro für sinnlos. In einer am Donnerstag von „Spiegel Online“ veröffentlichten Umfrage von TNS Infratest gaben 54 Prozent an, Deutschland solle nicht weiter für die Euro-Rettung kämpfen, falls dafür weitere Milliarden nötig sind. 41 Prozent würden eine weitere Erhöhung der Hilfen befürworten, fünf Prozent sind unentschlossen.

Nach Parteien unterschieden sprachen sich sowohl bei der Union (52 Prozent) als auch bei der SPD (54 Prozent) die Anhänger mehrheitlich dagegen aus, dass Deutschland weiter für die Euro-Rettung kämpfen sollte. Noch stärker mit 68 Prozent fiel die Ablehnung bei den Linken aus. Dagegen befürworteten unter den Anhängern der Grünen 64 Prozent ein fortgesetztes deutsches Engagement für die Gemeinschaftswährung. Für die FDP wurden keine Daten erhoben, weil FDP-Anhänger mit zu einer geringen Zahl in der Umfrage vertreten waren.

Bürger fürchten deutliche Preissteigerungen

Wie die Umfrage weiter ergab, fürchten inzwischen 69 Prozent der Bundesbürger als Folge der Euro-Krise deutliche Preissteigerungen. 48 Prozent machen sich auch Sorgen um ihre Ersparnisse und 47 Prozent um ihre Altersvorsorge. Angst um den Arbeitsplatz hat dagegen nur eine Minderheit von 35 Prozent. Nichts einzuwenden haben die meisten Bundesbürger gegen eine stärkere Kontrolle der Haushalte der Euro-Staaten auf europäischer Ebene. Eine stärkere Kontrolle würden 74 Prozent befürworten.

Für die repräsentative Erhebung befragte TNS Infratest am vergangenen Dienstag und Mittwoch insgesamt 1000 Bundesbürger im Alter ab 18 Jahren. (afp)