Kairo. . In einem Bericht dokumentiert die Menschenrechts-Organisation „Human Rights Watch“ die Gräueltaten des Assad-Regimes in Syrien. Gefangene berichteten von tagelanger Prügel, Schlafentzug und Elektroschocks. Aber es gibt auch Vorwürfe gegen die Opposition.
Mord, Folter, Terror – die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ hat in einer 78-seitigen Dokumentation die Gräuel des Assad-Regimes in Syrien dokumentiert. Demnach wurden seit Beginn des Volksaufstandes im März 2011 zehntausende Menschen in Folterzentren festgehalten und systematisch gequält. Gefangene berichteten von tagelanger Prügel, Schlafentzug, Elektroschocks, sexuellen Erniedrigungen, Herausziehen von Fingernägeln und Scheinexekutionen. Der Text basiert auf über 200 Interviews, die „Human Rights Watch“ mit Opfern, darunter Frauen und Kindern, sowie desertierten Tätern führte.
Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay warf auch der bewaffneten Opposition vor, Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen. „Beide Seiten verüben schwere Menschenrechtsverletzungen, etwa Überfälle auf Krankenhäuser“, sagte sie und machte die zunehmenden Waffenlieferungen an die Konfliktparteien für die Eskalation verantwortlich.
Assad bedauert Abschuss des türkischen Jets
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Bei der bisher größten Massendesertion syrischer Truppen hatten sich zuvor 85 Soldaten, darunter 14 Offiziere, in die Türkei abgesetzt. Dort wurden sie in einem Zeltlager untergebracht, in dem sich bereits 2000 Deserteure befinden.
Syriens Präsident Bashar al-Assad hat in einem Interview mit der türkischen Zeitung „Cumhuriyet“ erklärt, er bedauere „zu 100 Prozent“ den Abschuss der türkischen F-4-Phantom. Der syrische Flugabwehrschütze habe den Jet irrtümlich für eine israelische Maschine gehalten. Er werde nicht zulassen, dass sich die Spannungen zwischen beiden Ländern zu einem Krieg ausweiteten. Die türkische Regierung reagierte kühl und wies Assads Äußerungen als Propaganda zurück.