Hamburg. Hamburger Sonderkommission wollte bei den Ermittlungen zur NSU-Mordserie “nichts unversucht“ lassen. Gebracht hat das verständlicherweise nichts.
Irritation im Rechtsterror-Untersuchungsausschuss: Hamburger Polizisten haben für die Ermittlungen zur NSU-Mordserie auf die Expertise eines iranischen Geisterbeschwörers gesetzt. Diese Maßnahme sei von dem Gedanken getragen gewesen, "nichts unversucht zu lassen", berichtete der damalige Abteilungsleiter der Hamburger Sonderkommission, Felix Schwarz, am Donnerstag vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags in Berlin. Es habe jedoch "nichts gebracht".
15 Minuten "Kontakt" mit dem Opfer
Der Mann sei aus dem Iran eingeflogen und habe 10 bis 15 Minuten vorgeblich im Kontakt mit dem verstorbenen Hamburger Opfer gestanden, berichtete der Ausschuss-Vorsitzende Sebastian Edathy (SPD) aus den Akten. Das Medium habe als Täter "südländische Typen" aus einer "polizeibekannten Bande" festgestellt. Vorher seien ihm Details zu den bisherigen Opfern der Zwickauer Zelle mitgeteilt worden, etwa die Namen der Mütter. "So richtig seriös finde ich es nicht", resümierte Edathy.