Köln/Hamburg. . Die Piraten bleiben drittstärkste politische Kraft in Deutschland. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Demnach erreichte die Partei erneut 13 Prozent. Derweil beklagt der Parlamentarische Geschäftsführer der Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus “Spinner“ in der Partei.

Die Piraten auf Erfolgskurs: Zum zweiten Mal in Folge sind sie einer Forsa-Umfrage zufolge drittstärkste politische Kraft und erreichen erneut 13 Prozent. Demgegenüber verliert die Union im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt und kommt auf 35 Prozent, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage im Auftrag von RTL und dem Magazin "Stern" hervorgeht.

Stabilisiert hat sich die FDP, die der Umfrage zufolge wie in der Vorwoche fünf Prozent erreichte und damit weiter im Bundestag vertreten wäre. Die SPD gewinnt einen Punkt und steigt auf 25 Prozent, auch die Grünen klettern um einen Punkt auf zwölf Prozent. Die Linke kommt auf sieben Prozent. Auf sonstige Parteien entfallen drei Prozent.

Forsa befragte 2.001 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger.

Piratenpolitiker beklagt "Spinner" in der Partei

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Martin Delius, hält derweil die umstrittenen Äußerungen des rheinland-pfälzischen Piraten Bodo Thiesen nicht für eine Ausnahme. "Unabhängig von ihm sind auch andere Spinner in der Partei" sagte er der "Berliner Zeitung" und fügte hinzu: "Ich erwarte von den Piraten, dass sie Bodo Thiesen das Dasein in der Partei nicht angenehm machen." Ihm selbst legte er den Austritt nahe.

Thiesen hatte 2008 offen Verständnis für den Angriff Deutschlands auf Polen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs gezeigt und den Holocaust in Zweifel gezogen. Das Bundesschiedsgericht der Piraten lehnte einen Ausschluss am Dienstag dennoch ab, weil Thiesen wegen derselben Äußerungen schon einmal gerügt worden war. (dapd)