Berlin. Bevor die Piraten ans Regieren denken, sollten sie im Parlament klein anfangen - findet die politische Geschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband. In einem Interview erklärt sie, warum sie die eigene Partei noch nicht für regierungsfähig hält.

Die politische Geschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband, glaubt nicht, dass ihre Partei bereit für Regierungsverantwortung ist. "Ich sehe uns nicht in der Regierung, weil wir ein furchtbar nerviger Koalitionspartner wären. Wir wollen keinen Fraktionszwang, dafür öffentliche Koalitionsverhandlungen. Das bringt jede Partei zum Kotzen", sagte sie der "Bild"-Zeitung (Dienstagausgabe). Die Piraten sollten erst einmal Erfahrungen in einem Parlament sammeln, bevor sie über Regierungsverantwortung nachdenken.

Obwohl Weisband Ende April beim Bundesparteitag der Piraten nicht mehr für einen Vorstandsposten kandidieren wird und Politikern vorwirft, keine Vorstellung mehr zu haben, "wie normale Menschen leben oder wie sich Hartz-IV-Empfänger fühlen", hat sie auch Respekt vor ihnen. Dennoch müsse Politik sich so verändern, "dass man kein starkes Nervenkorsett mehr braucht". Sie selbst arbeite derzeit "bis zu 80 Stunden" pro Woche. Mit dieser Belastung habe sie nicht gerechnet. (dapd)