Gaza/New York. Nach mehrtägigen Gefechten haben Israelis und Palästinenser in der Nacht zu Dienstag eine Waffenruhe verabredet. Israel beendete die Luftangriffe auf den Gazastreifen, die Palästinenser den Beschuss Südisraels. Das Nahostquartett forderte beide Seiten auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Israelis und Palästinenser haben nach viertägigen Auseinandersetzungen unter Vermittlung Ägyptens eine Waffenruhe vereinbart. Sie trat am Dienstag um 1 Uhr Ortszeit in Kraft, wie aus ägyptischen Sicherheitskreisen verlautete. Israel stellte seine Luftangriffe auf den Gazastreifen ein, die Palästinenser den Beschuss Südisraels mit Raketen. Beide Seiten hatten zuvor schon angedeutet, dass sie kein Interesse an einer Eskalation der Lage haben.

Daud Schihab, ein Sprecher der Gruppe Islamischer Dschihad, deren Kämpfer für die meisten Raketenangriffe auf Israel verantwortlich waren, bestätigte, die ägyptischen Bemühungen hätten Erfolg gehabt, eine Vereinbarung sei erreicht worden. Israel und die im Gazastreifen regierende Hamas nahmen zunächst nicht offiziell Stellung. Der israelische Kabinettsminister Matan Vilnai sagte aber im Rundfunk, der letzte Ausbruch der Gewalt "scheint hinter uns zu liegen". 24 Palästinenser, darunter fünf Zivilisten, wurden in den Kämpfen getötet. Auslöser war die gezielte Tötung eines palästinensischen Kommandeurs durch Israel.

Die Mitglieder des Nahostquartetts riefen Israel und die Palästinenser am Montag zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Das aus den UN, USA, der EU und Russland bestehende Quartett bekannte sich zu seinem Aufruf vom September, in dem direkte Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern und die Erarbeitung eines Friedensvertrags bis Ende des Jahres gefordert wurden. (dapd)