Beirut. Bei den Protesten gegen den syrischen Staatschef Assad sind innerhalb eines knappen Jahres mehr als 7600 Menschen gestorben. Das teilten Menschenrechtler mit. Am Mittwoch sollen in der Protesthochburg Homs auch zwei westliche Journalisten getötet worden sein, hieß es weiter.

In Syrien sind seit Beginn der Proteste gegen Staatschef Baschar al-Assad vor knapp einem Jahr nach neuesten Angaben von Menschenrechtlern mehr als 7600 Menschen getötet worden. Unter den insgesamt 7636 Toten seien mehr als 5500 Zivilisten, erklärte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch. Zudem seien fast 1700 Soldaten und Sicherheitskräfte sowie fast 400 Deserteure getötet worden.

Nach Angaben von Oppositionsaktivisten wurden am Mittwoch in der Protesthochburg Homs auch zwei westliche Journalisten getötet. Die Journalisten seien tödlich verletzt worden, als eine von der syrischen Armee abgefeuerte Granate in einem von der Protestbewegung eingerichteten Medienzentrum im Stadtteil Baba Amr eingeschlagen sei, sagte der Aktivist Omar Schaker. Drei oder vier weitere ausländische Journalisten seien verletzt worden. Homs steht seit dem 4. Februar unter Dauerbeschuss der syrischen Armee.

Nationalrat sieht Militärintervention als einzige Lösung für Syrien

Mitte Januar war in Homs der französische Fernsehjournalist Gilles Jacquier getötet worden, als eine Granate nahe einer Gruppe von Journalisten einschlug. Er war der erste in Syrien getötete westliche Journalist seit Beginn der Proteste gegen Assad Mitte März. Jacquier befand sich zusammen mit anderen Journalisten auf einer von den syrischen Behörden genehmigten Reise. Welches Lager die Granate abfeuerte ist unklar.

Eine Militärintervention in Syrien zeichnet sich nach Ansicht des oppositionellen Nationalrats (SNC) als einzige Lösung für den Konflikt im Land ab. Der Rat neige immer mehr dieser Einschätzung zu, sagte SNC-Führungsmitglied Basma Kodmani am Mittwoch in Paris. "Es gibt zwei Übel: Eine Militärintervention oder ein sich hinschleppender Bürgerkrieg." Der Rat fordere Russland auf, sich bei der syrischen Regierung für die Schaffung sicherer Korridore für Hilfslieferungen einzusetzen, sagte Kodmani. Außerdem solle Ägypten den Transport von Waffen an Syrien durch den Suezkanal unterbinden. (rtr/afp)