Las Vegas. Der US-Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney hat seine Rolle als Favorit im Vorwahlkampf der Republikaner weiter gefestigt. Aus der Abstimmung im Bundesstaat Nevada ging Romney als klarer Sieger hervor. Sein ärgster Rivale Newt Gingrich folgte auf Platz zwei.

Klarer Sieg für Mitt Romney in Nevada. Der frühere Gouverneur von Massachusetts konnte am Wochenende seine Führungsposition im Nominierungsrennen um die Präsidentschaftskandidatur seiner Republikanischen Partei weiter festigen. Romney erklärte sich am Samstag zum Sieger der Abstimmung, nachdem er bei der Auswertung von 14 der 17 Wahlversammlungen mit zweistelligem Vorsprung vor seinem größten Rivalen Newt Gingrich lag.

Romney dankte den Wählern in Nevada für ihr Vertrauen und schwor, dieses mit ins Weiße Haus zu nehmen. Präsident Barack Obama griff er hart an: Dessen Wirtschaftspolitik habe diese "harten Zeiten länger andauern lassen", sagte er. Nevada hat mit 12,6 Prozent die höchste Arbeitslosenquote aller US-Staaten. "Präsident Obama scheint zu glauben, Amerikas Rolle als Führungsmacht in der Welt sei Vergangenheit", sagte er weiter. "Ich glaube, das 21. Jahrhundert wird und muss ein amerikanisches Jahrhundert sein", rief er zum Jubel seiner Anhänger.

Nach der Auswertung von 14 der 17 Wahlversammlungen lag Romney mit 42 Prozent der Stimmen weit vor seinen Mitbewerbern. Allerdings fehlten zunächst noch die Ergebnisse aus dem Distrikt Clark, in dem die Metropole Las Vegas liegt und in dem oft über die Hälfte aller Stimmen abgegeben werden. Es war jedoch voraussichtlich Romneys zweiter glatter Vorwahlsieg in Folge nach dem Triumph in Florida am vergangenen Dienstag.

Sein größter Rivale Gingrich folgte mit zweistelligem Abstand mit 25 Prozent. Die beiden anderen im Rennen verbliebenen Bewerber Ron Paul und Rick Santorum kamen auf 20 und 13 Prozent. In Nevada waren knapp ein Viertel der Wahlversammlungsteilnehmer wie Romney Mormonen.

Wähler wollen Kandidaten, der Obama schlagen kann

Bei Wählerbefragungen gaben fast die Hälfte der Befragten an, für ihre Entscheidung sei es am wichtigsten, dass der Kandidat im Herbst Obama schlagen könne. Auch wenn die Wählerversammlungen am Wochenende kaum Schlagzeilen produzierten, wird Nevada bei den Präsidentschaftswahlen ein umkämpfter Staat werden. 2008 gewann Obama mit 55,2 Prozent vor seinem republikanischen Konkurrenten John McCain, der 42,7 Prozent der Stimmen erhielt.

In Nevada ging es um 28 Wahlmännerstimmen für den Nominierungsparteitag Ende August, die entsprechend ihres Stimmenanteils auf die Kandidaten verteilt werden. Romney hatte nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP vor der Abstimmung in Nevada 87 der für die Nominierung notwendigen 1.144 Delegiertenstimmen sicher, Gingrich 26, Santorum 14 und Paul 4.

Anders als bei den bisherigen Vorwahlen von Iowa bis Florida investierten alle Bewerber in Nevada wenig Zeit und Geld in ihren Wahlkampf. Für das spannendste Ereignis der nur vier Tage dauernden heißen Phase des Wahlkampfs sorgte Milliardär Donald Trump. Er verkündete in Las Vegas, er werde Romney unterstützen. Zuvor waren in den US-Medien bereits Berichte aufgetaucht, wonach er sich hinter Gingrich stellen würde.

Romney greift Obama schärfer an als seinen Konkurrenten

Nach seinem Sieg in Florida gab sich Romney in Nevada siegesgewiss. Seine Angriffe zielten mehr auf Obama als auf Gingrich ab. Allerdings schaltete seine Unterstützerorganisation "Restore Our Future" Werbespots, in denen Gingrich vorgeworfen wurde, er übertreibe regelmäßig, wenn er betonte, wie eng seine Verbindungen zu Ronald Reagan war.

Doch auch nach seiner zweiten Niederlage in Folge wollte Gingrich nichts vom einem Aufgeben wissen. Er wiederholte sein Versprechen, bis zum Nominierungsparteitag im Sommer weiter zu kämpfen. Sein Ziel sei es, eine Reihe von Siegen zustande zu bringen, um Ende April nach der Vorwahl in Texas mit Romney auf Augenhöhe zu stehen.

Die nächsten Vorwahlen finden am Dienstag in Minnesota und Colorado statt, in Missouri stimmen die Republikaner nur unverbindlich ab. Am Samstag ist Maine der Schauplatz von Wählerversammlungen. Die nächsten umkämpften Vorwahlen werden wohl die in Michigan und Arizona am 28. Februar sein.