Athen. .
In Athen hat es einen Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den privaten Gläubigern gegeben. Ein Sprecher der privaten Gläubiger sagte am Dienstag, der griechische Ministerpräsident Lukas Papademos werde die Finanzminister der Eurozone in Kürze über den Inhalt der vorläufigen Vereinbarung über einen Schuldenschnitt unterrichten.
Die Vertreter des Internationalen Bankenverbands (IIF) hätten am Abend ein "konstruktives Treffen" mit Papademos und Finanzminister Evangelos Venizelos gehabt, erklärte Frank Vogl. Athen verhandelte mit den privaten Gläubigern über einen Forderungsverzicht von mehr als 70 Prozent, der Entlastungen von etwa 100 Milliarden Euro bringen soll.
Griechenland will zweites Hilfspaket über mindestens 130 Milliarden Euro
Unterdessen ist ein ursprünglich noch für diesen Dienstagabend geplantes Treffen der griechischen Koalitionsspitzen mit Papademos zu Beratungen über die von der Troika geforderten Reformen auf Mittwoch vertagt worden. Dies teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit. Statt mit den Vorsitzenden der drei Parteien, die seine Übergangsregierung stützen, werde sich Papademos mit Vertretern der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) treffen, sagte eine Sprecherin des Regierungschefs.
Athen verhandelt seit Monaten mit Vertretern der Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) über die Bedingungen für ein zweites Hilfspaket im Umfang von mindestens 130 Milliarden Euro. Daneben spricht Athen mit den privaten Gläubigern über einen Schuldenschnitt, der das Land um rund hundert Milliarden Euro entlasten soll. Die Zeit drängt, denn am 20. März muss das mit 350 Milliarden Euro verschuldete Land mehr als 14 Milliarden Euro zurückzahlen, andernfalls droht die Pleite.
Im Gegenzug für weitere Milliardenkredite soll die griechische Regierung die Ausgaben drastisch reduzieren. Gefordert wird die Senkung des Mindestlohns von 751 Euro brutto auf 570 Euro, die Abschaffung des 13. und 14. Monatslohns sowie die Entlassung von 150.000 Staatsbediensteten in den kommenden drei Jahren. (dapd/afp)