Düsseldorf. . Die Freiwilligen Feuerwehren, die rund 80 Prozent des Feuerwehr-Personals in NRW stellen, verlieren jährlich rund 2000 Leute. Viele Freiwillige haben Angst vor dem Verlust des regulären Arbeitsplatzes, meinen Experten. Dienstag soll im Landtag nach Lösungen gesucht werden.

Der Feuerwehr in NRW geht der Nachwuchs aus. Jedes Jahr verlieren die Freiwilligen Feuerwehren, die über 80 Prozent des Personals stellen, rund 2000 Leute. Viele geben nach Expertenansicht auf, weil sie Angst vor dem Verlust ihres regulären Ar­beitsplatzes haben.

Von den 100.200 Feuerwehrleuten in Nordrhein-Westfalen sind fast 82.000 ehrenamtlich tätig. „Ohne sie wäre der Brandschutz nicht mehr gewährleistet“, so SPD-Innenexperte Thomas Stotko, der vor weiterem „Ausbluten“ warnt. Es falle immer schwerer, junge Leute zu finden, die sich über Jahre engagieren. Viele Arbeitgeber machten ihren Mitarbeitern klar, „dass ihr Hauptberuf im Unternehmen liegt und nicht im Brandschutz“.

Bei einer Konferenz mit 620 Feuerwehrleuten am Dienstag im Landtag soll beraten werden, wie man ehrenamtlichen Einsatz stärken kann. Stotko regte ein Bonussystem an, um freiwillige Feuerwehrleute zu belohnen. Er schlug eine Ehrenrente oder Vergünstigungen in ihrer Kommune vor. Die Feuerwehr müsse auch verstärkt um Frauen und Migranten werben.

Nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi ist auch der Einstieg in den Feuerwehrberuf zu schlecht bezahlt. „Azubis“ erhielten in den ersten 18 Monaten trotz bereits abgeschlossener Ausbildung in einem anderen Beruf nur 960 Euro. Der in NRW erlaubte Aufschlag von 35 Prozent würde in den wenigsten Städten gezahlt.