Hannover. .

Gleich neunmal steht das Thema Christian Wulff in dieser Woche auf der Tagesordnung der Landtagssitzung in Hannover, die heute beginnt und am Freitag endet. Es geht um die Jahre, als der heutige Bundespräsident in Niedersachsen als Ministerpräsident regierte: Günstige Kredite zum Hauskauf und kostengünstige Ferien, die Politik-Großparty „Nord-Süd-Dialog“ mit Schirmherr Wulff oder die Finanzspritze des umtriebigen Finanzunternehmers Carsten Maschmeyer für ein Wulff-Huldigungsbuch – kaum etwas fehlt.

SPD, Grüne und Linke wollen Wulff und seinen Nachfolger als Ministerpräsident, David McAllister, dem die Affäre nun vor die Füße fällt, stellen. Die Grünen möchten vor allem wissen, ob es eine Vorteilsnahme durch Wulff gab – denn das wäre ein Verstoß gegen das Ministergesetz.

Das zielt vor allem auf jenen 500 000-Euro-Kredit zum Hauskauf, den Wulff erst über den befreundeten Unternehmer Egon Geerkens, später dann über die baden-württembergische BW-Bank abwickelte. Auch als Urlauber in Marbella, der Toskana, in Florida oder auf Norderney hatte Wulff keine Berührungsängste: Er wohnte bei Freunden wie Geerkens, aber auch bei einem Versicherungsmanager oder bei Maschmeyer.

Ein weiterer Vorwurf lautet auf Verfassungsbruch. Gleich mehrfach, so sehen es zumindest SPD, Grüne und Linke in Niedersachsen, hat die Landesregierung parlamentarische Anfragen nicht korrekt beantwortet.

Während Wulff-Verteidiger mit Blick auf die dreitägige Sitzung im Landtag von einem „Tribunal“ sprechen, verteidigt die Opposition ihre Hartnäckigkeit. „Der Landtag war schließlich der Ausgangspunkt der Sache“, sagt der Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel.

Wulff als Waschlappen

Auch aus dem Musik-Bereich suchte sich Jäger umstrittene Persönlichkeiten wie Dieter Bohlen...
Auch aus dem Musik-Bereich suchte sich Jäger umstrittene Persönlichkeiten wie Dieter Bohlen... © Kerstin Kokoska/ WAZ FotoPool
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