Herne. Michelle Müntefering will Bundestagsabgeordnete werden. Die 31-Jährige hofft, Kandidatin für den Wahlkreis Herne/Bochum II zu werden. Allerdings ist die Ehefrau von Franz Müntefering nicht die einzige Sozialdemokratin mit Ambitionen auf den Kandidatenposten.

Michelle Müntefering, Ehefrau des ehemaligen Vize-Kanzlers Franz Müntefering, will in den Bundestag. Die 31-jährige SPD-Ratsfrau aus Herne will im Wahlkreis Herne/Bochum II antreten. Gerd Bollmann (64; SPD), der bisher den Wahlkreis in Berlin vertritt, will nicht erneut kandidieren. Müntefering, seit gut zehn Jahren stellvertretene SPD-Unterbezirksvorsitzende in Herne, erklärte sich am Montagabend bei einem Vorstandstreffen ihrer Partei.

Wer im Wahlkreis antritt, entscheidet sich allerdings erst nach den Sommerferien: Auch die Herner Stadtverordnete Anke Hildenbrand (48) warf ihren Hut in den Ring. Ob auch die SPD in Bochum einen eigenen Kandidaten kürt, ist noch nicht klar. Die Entscheidung, wer sich um das als sicher geltende Direktmandat bewerben darf, fällt die SPD voraussichtlich am 17. September.

SPD befürwortet die Bewerbung von Michelle Müntefering

In der NRW-SPD stieß Michelle Münteferings Bewerbung auf positive Reaktionen. "Es ist eine vernünftige und logische Entscheidung. Sie leistet seit Jahren gute Arbeit", sagte der Dortmunder SPD-Vorsitzende Franz-Josef Drabig.

Franz Müntefering hatte die Hernerin Michelle Schumann Ende 2009 geheiratet. Der frühere SPD-Chef lebt mit seiner Frau im Ruhrgebiet und in Berlin. 2004 war Schumann in den Vorstand der NRW-SPD gewählt worden. In einem Interview sagte sie damals, "besonders jüngere Ruhrgebietsbewohner" sollten sich "wieder stärker in die Politik einmischen". In Herne engagiert sie sich lokalpolitisch. (mit dapd)