Hannover. Doris Schröder-Köpf will Abgeordnete im niedersächsischen Landtag werden. Die prominente Kandidatur kam für die Öffentlichkeit überraschend. Schröder-Köpf genießt in der Stadt Hannover und in der Partei hohes Ansehen, dosiert ihre Auftritte aber klug und hält sich meist im Hintergrund.

Die Ehefrau von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, Doris Schröder-Köpf, will bei der Landtagswahl 2013 in Niedersachsen für die SPD kandidieren. Die Ex-Journalistin von "Bild" und "Focus" will im Wahlkreis 24 Hannover-Döhren antreten. Den Wahlkreis hatte zuletzt der CDU-Kreischef Dirk Toepffer mit 42 Prozent gewonnen, die SPD kam auf 32.

Die prominente Kandidatur kam für die Öffentlichkeit überraschend. "Sie war immer sehr interessiert daran, was die SPD macht, sie ist engagiert und charismatisch", heißt es aber in Parteikreisen. Schröder-Köpf genießt in der Stadt Hannover und in der Partei hohes Ansehen, dosiert ihre Auftritte aber klug und hält sich meist im Hintergrund. "Sie macht zum Beispiel Besuche bei älteren Mitgliedern, sie engagiert sich in Sozialprojekten, so zum Thema Aids", sagt Hannovers SPD-Bezirkschef und Fraktionschef im Landtag, Stefan Schostok. Auch an SPD-Straßenständen kann man die SPD-Frau antreffen. "Sie kommt und hilft, wenn man sie fragt, sie drängt sich aber nie auf", betont Schostok.

Durchsetzen müsste sich Schröder-Köpf gegen die altgediente SPD-Frau Sigrid Leuschner, die seit 1994 im Landtag sitzt. Der Wahlkreis, in dem auch das teure Zooviertel liegt, gilt in der SPD-Hochburg Hannover als eher bürgerlich. Leuschner wusste seit einigen Tagen, dass sie Konkurrenz hat: Die Altkanzlergattin hatte sich in Hannover-Kleefeld bereits der örtlichen SPD vorgestellt..

Am 23. März stellt der Stadtverband Hannover seine Wahlkreiskandidaten auf. Um den Wahlkreis 24 wird es dann die Kampfkandidatur gegen Leuschner geben. Schon 2008 hatte die SPD bei Schröder-Köpf wegen einer Kandidatur angeklopft, die hatte wegen der Kinder abgesagt. Diesmal dagegen soll die Initiative von Schröder-Köpf ausgegangen sein. "Das war keine Sache von oben", sagt Schostok.