Hannover.. Bei der letzten Landtagswahl waren die Kinder noch zu klein, Doris Schröder-Köpf lehnte ein Angebot zur Kandidatur ab. Jetzt hat sie es sich anders überlegt. Am 23. März tritt sie zur Kampfkandidatur gegen eine altgediente SPD-Streiterin an.
Als die SPD Hannover im Jahr 2008 bei ihr anfragte, ob sie nicht selbst politisch aktiv werden wollte, winkte Doris Schröder-Köpf ab. Die Kinder waren noch zu klein. Jetzt hat hat die Frau des Altkanzlers selbst Lust auf mehr: Bei der Landtagswahl 2013 in Niedersachsen will sie für die SPD kandidieren.
Die Ex-Journalistin von „Bild“ und „Focus“ will im Wahlkreis 24 Hannover-Döhren antreten. Den hatte zuletzt der CDU-Kreischef Dirk Toepffer mit 42 Prozent gewonnen, die SPD kam auf gerade 32 Prozent.
Die prominente Kandidatur kam für die Öffentlichkeit überraschend. „Sie war immer sehr interessiert daran, was die SPD macht, sie ist engagiert und charismatisch“, heißt es aber in Parteikreisen.
„Sie drängt sich nie auf“
Schröder-Köpf genießt in der Stadt Hannover und in der Partei hohes Ansehen, dosiert ihre Auftritte aber klug und hält sich meist im Hintergrund. „Sie macht zum Beispiel Besuche bei älteren Mitgliedern, sie engagiert sich in Sozialprojekten, so zum Thema Aids“, sagt Hannovers SPD-Bezirkschef und Fraktionschef im Landtag, Stefan Schostok. Auch an SPD-Straßenständen kann man die SPD-Frau antreffen. „Sie kommt und hilft, wenn man sie fragt, sie drängt sich aber nie auf“, betont Schostok.
Durchsetzen müsste sich Schröder-Köpf gegen die altgediente SPD-Frau Sigrid Leuschner, die seit 1994 im Landtag sitzt. Der Wahlkreis, in dem auch das teure Zooviertel liegt, gilt in der SPD-Hochburg Hannover als eher bürgerlich.
Die Neue stellt sich in der Partei vor
Leuschner weiß erst seit einigen Tagen, dass sie Konkurrenz hat: Die Altkanzler-Gattin hatte sich in Hannover-Kleefeld bereits der örtlichen SPD vorgestellt..
Am 23. März stellt der Stadtverband Hannover seine Wahlkreiskandidaten auf. Um den Wahlkreis 24 wird es dann die Kampfkandidatur gegen Leuschner geben. Nach der Absage von 2008 betont Schostok, diesmal sei die Initiative von Schröder-Köpf ausgegangen. „Das war keine Sache von oben“, sagt er.