Berlin. . In der Sonntagsfrage des ARD-Deutschlandtrends zeigen sich die politischen Lager in diesem Monat weitgehend stabil. In der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage kommt die Union auf 35 Prozent. Das ist ein Punkt mehr als in der Umfrage vom Vormonat. Die Schwäche des Koalitionspartners FDP setzt sich fort: Sie gibt einen Punkt ab und kommt auf drei Prozent.
Kurz vor dem SPD-Parteitag liefern sich Ex-Finanzminister Peer Steinbrück und Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier ein Kopf-an-Kopf-Rennen, zumindest was die Wählergunst betrifft. Im neuen ARD-"Deutschlandtrend" führen beide SPD-Politiker das Zufriedenheitsranking mit je 57 Prozent an. Für Steinbrück ist das ein Punkt weniger als im Vormonat, für Steinmeier ein Prozentpunkt mehr, wie der WDR am Donnerstag mitteilte. Mit Spannung werden auf dem Parteitag die Auftritte beider sowie von Parteichef Sigmar Gabriel als mögliche Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten erwartet.
Mit 56 Prozent Zustimmung ist Verteidigungsminister Thomas de Maiziere (CDU) den SPD-Politikern dicht auf den Fersen. Er war im Vormonat noch auf 61 Prozent gekommen. Mit der Arbeit von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sind 55 Prozent zufrieden (-1). Es folgen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 54 Prozent (-3). Schlusslicht ist FDP-Chef Philipp Rösler mit 22 Prozent (-2). Er liegt damit hinter Außenminister Guido Westerwelle mit 24 Prozent (+3).
In der Sonntagsfrage liegt hingegen die Union vorn. Sie kann ihren Abstand zur SPD wieder vergrößern. CDU/CSU kommen auf 35 Prozent, ein Punkt mehr als im Vormonat. Die SPD verliert hingegen einen Punkt auf 30 Prozent. Auch die FDP büßt einen Punkt ein und würde mit drei Prozent derzeit nicht in den Bundestag einziehen. Die Grünen und die Linke steigen um jeweils einen Punkt auf 16 beziehungsweise 7 Prozent. Die Piratenpartei könnte derzeit mit sechs Prozent der Wählerstimmen rechnen. Das ist ein Prozentpunkt weniger als im Vormonat.
Guttenberg spaltet die Deutschen
Zwiespältig beurteilen die Bürger den ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, der mit einem Auftritt im kanadischen Halifax und einem Interview in Buchform Aufmerksamkeit erregte. 55 Prozent der Bürger lehnen ein Comeback des einstigen CSU-Stars ab. 43 Prozent sähen ihn bald gern wieder auf der politischen Bühne. 22 Prozent könnten sich vorstellen, eine von Guttenberg gegründete Partei zu wählen. Für 75 Prozent ist das nicht denkbar.
Guttenberg war im März wegen seiner in weiten Teilen abgeschriebenen Doktorarbeit als Minister zurückgetreten und hatte alle politischen Ämter aufgegeben. Der Doktortitel wurde ihm aberkannt.
Rückblickend sind immerhin noch 60 Prozent der Befragten mit der Arbeit des damaligen Ministers zufrieden. Im März 2011 waren es aber noch 73 Prozent.
Für die Sonntagsfrage wurden von Infratest dimap von Montag bis Mittwoch 1.514 Wahlberechtige befragt. Die übrigen Antworten beruhen auf der Befragung von 1.005 Bürgern. (dapd)