Washington. . Wer soll Barack Obama herausfordern? Im Kampf um den besten Wettbewerber rüsten die Republikaner verbal auf. Zwei Kandidaten sprechen sich gar für Folter-Methoden wie „Waterboarding“ bei Verhören aus.
Außenpolitik bleibt das Stiefkind im republikanischen Wettbewerb um die Präsidentschaftskandidatur in den USA. Bei der 11. Fernsehdebatte konnte keiner der acht Kandidaten mit einer schlüssigen Doktrin oder aus Erfahrung gespeisten Vorschlägen überzeugen. So sprachen sich fast alle Teilnehmer für ein hartes, auch militärisches Eingreifen aus, um den Iran vom Bau der Atombombe abzuhalten.
Über Details, Vorgehensweise, internationale Einbindung und etwaige Konsequenzen verlautete kein Wort. Die Außenseiter-Ansicht des Texaners Ron Paul, der mit Verweis auf die Erfahrungen im Irak von einem Militärschlag gegen Teheran abriet, wurde aus dem Publikum vereinzelt mit Buh-Rufen bedacht.
„Waterboarding“ soll bei Verhören weiterhin angewendet werden
Zu den radikalsten Forderungen gehörte die Ankündigung, die Militär- und Entwicklungshilfe (etwa an den langjährigen Verbündeten Pakistan) sowie die Zahlungen an die Vereinten Nationen „auf Null“ zu setzen (Rick Perry, Newt Gingrich) und nur noch mit Ländern zu kooperieren, die den USA freundlich gesonnen seien.
Herman Cain und Michele Bachmann sprachen sich dafür aus, die weltweit verurteilte Methode des „Waterboarding“ (simuliertes Ertränken) bei Verhören von Terrorverdächtigen weiterhin anzuwenden.
Uneinigkeit demonstrierten die Bewerber auch in der Afghanistan-Frage. Während der chancenlose John Huntsman indirekt Präsident Obama lobte („Dieses Land hat seine wichtigsten Ziele erreicht“) und den sofortigen Truppenabzug verlangte, warnte der Favorit Mitt Romney vor zu großer Eile. Der Abzug müsse mit den militärisch Verantwortlichen vor Ort erst gründlich abgesprochen werden.