Brüssel. . Griechenland droht unter der Schuldenlast zusammenzubrechen. Laut Abschlussbericht der Troika der EU-Kommission habe sich die finanzielle Situation des Staates verschlechert. Das von der EU beschlossene Hilfspaket könne nicht ausreichen.

Die Troika stellt die Schuldentragfähigkeit Athens ernsthaft infrage. Das am 21. Juli beschlossene zweite Hilfspaket könne bei einer weiter mangelhaften Konsolidierung nicht ausreichen, "um die Schuldendynamik als nachhaltig zu bezeichnen". So steht es im Abschlussbericht der Troika-Experten von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds, der am Donnerstag an die Finanzministerien der Eurozone geschickt wurde.

Obwohl Athen Versäumnisse bescheinigt werden, empfiehlt die EU-Kommission die Auszahlung der nächsten Notkredittranche "so schnell wie möglich". Von den Europartnern soll Griechenland 5,8 Milliarden Euro erhalten, darüber sollen die Euro-Finanzminister am Freitag entscheiden. Zudem "wird erwartet", dass der IWF seinen Teil von 2,2 Milliarden Euro überweist. Die Entscheidung wird nach Kommissionsangaben aber vermutlich erst Anfang November getroffen, wenn das IWF-Direktorium in Washington tagt.

Troika-Bericht ist Basis für nächste Hilfszahlung an Griechenland

Der Bericht der Troika zur Tragfähigkeit der Staatsschulden Griechenlands wird nach Angaben der EU-Kommission den Finanzministern der Euro-Zone bei ihrem Treffen am Freitagnachmittag vorliegen. Die Berichte spiegen die gemeinsame Sichtweise von EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds wider.

Auf Basis der Berichte entscheiden die Finanzminister, ob Griechenland die nächste Tranche von acht Milliarden Euro ausgezahlt bekommt aus dem Rettungspaket. Der Zeitplan zur Freigabe der nächsten Kredittranche für Griechenland sei unverändert, ergänzte der Sprecher: Die Euro-Finanzminister entschieden bis Ende Oktober, der IWF Anfang November über die Auszahlung, die für Mitte November geplant sei. (dapd/rtr)