Hannover. . Die Proteste in Griechenland schränken den Reiseverkehr ein. TUI meldet 6000 betroffene Passagiere. Zu dem befürchteten Totalausfall kommt es aber nicht. Der Streik hat derweil das öffentliche Leben in Griechenland weitgehend lahm gelegt.
Die Proteste in Griechenland schränken den Reiseverkehr ein. TUI meldet 6000 betroffene Passagiere. Zu dem befürchteten Totalausfall kommt es aber nicht. Der Streik hat derweil das öffentliche Leben in Griechenland weitgehend lahm gelegt.
Alle Flüge würden erst nach Beendigung des Streiks am Donnerstag um 24 Uhr in den griechischen Ferienzielen landen. Die Gäste von und nach Griechenland würden zwar über ihre geänderten Flugzeiten informiert; TUI empfahl aber dennoch, dass sie sich auf den Internetseiten des Unternehmens auf dem Laufenden hielten. Zusätzlich sei eine Kunden-Hotline geschaltet: 0511-567-8000, bis 22.00 Uhr und bis einschließlich Mittwoch.
Fluggäste in NRW müssen sich wegen Griechenland-Streik gedulden
Zahlreiche gestrichene und verschobene Flüge nach und von Griechenland melden Flughäfen in Nordrhein-Westfalen. Wegen des Generalstreiks in dem Land musste allein der Flughafen Düsseldorf am Mittwoch sechs Flüge ausfallen lassen, wie ein Airport-Sprecher der Nachrichtenagentur dapd sagte.
Zwei weitere Flüge konnten demnach auf Dienstag vorverlegt werden, vier Flüge haben die Fluglinien auf Donnerstag verschoben. Am Flughafen Köln/Bonn wurden ebenfalls zwei Flüge auf Donnerstag verschoben, die eigentlich am Mittwochmorgen abheben sollten. Betroffen sind vor allem Reisen nach Athen und Thessaloniki.
Kein Totalausfall im Luftverkehr mit Griechenland
Zu dem befürchteten Totalausfall im Luftverkehr mit Griechenland kommt es allerdings nicht. Die Fluglotsen, die um Mitternacht in den Ausstand getreten waren, wollen ihren ursprünglich für 48 Stunden geplanten Streik vorerst bis zum Mittag begrenzen. "Heute können wir deshalb einige Flüge von Frankfurt und München nach Griechenland schicken", sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Mittwoch. Einen normalen Flugplan gibt es bei Deutschlands größter Fluggesellschaft aber nicht, da bereits am Vortag entschieden wurde, einige Flüge zu streichen. Für den Donnerstag rechnet die Lufthansa aber mit einem normalen Flugplan zwischen Deutschland und Griechenland.
Bei der Lufthansa-Tochter Germanwings können nun Flüge, die zunächst verschoben werden sollten, doch stattfinden. Zwei Flüge Richtung Griechenland, die am Morgen starten sollten, wurden nach Angaben der Fluglinie auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Germanwings hatte einen Ersatzflugplan für die vom Streik betroffenen Flüge aufgestellt.
Die zum Reisekonzern Thomas Cook gehörende Charterfluglinie Condor hatte alle Flüge auf den Dienstag vorgezogen. "Wir gehen davon aus, dass morgen unsere Flüge regulär stattfinden", sagte eine Sprecherin. Condor hatte insgesamt 15 Flüge mit 2400 Passagieren vorgezogen. Die Gesellschaft sei darauf vorbereitet, Flüge auf Freitag zu verschieben, sollte der Streik kurzfristig wieder aufgenommen werden. Der Reiseveranstalter TUI will die Zeit nutzen, solange geflogen werden kann, Gäste von den griechischen Inseln Kos und Kreta zurückzuholen, wie eine Sprecherin sagte. An ihrem Ersatzflugplan mit TUIfly und anderen Fluggesellschaften will das Unternehmen vorerst festhalten.
Generalstreik lähmt Griechenland
Zum Auftakt ihres zweitägigen Generalstreiks gegen das Sparprogramm der Regierung haben Arbeiter und Angestellte in Griechenland für weitgehenden Stillstand im öffentlichen Leben gesorgt. Schulen, Geschäfte und Praxen waren geschlossen, Flugzeuge blieben am Mittwochmorgen am Boden, der Nahverkehr litt unter Beeinträchtigungen. Unterdessen zogen tausende Demonstranten in die Athener Innenstadt.
Der Streik soll nach Erwartungen der Gewerkschaften der größte seit Jahrzehnten werden. Es gebe eine "neue Dimension des sozialen Widerstands", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der für den öffentlichen Dienst zuständigen Gewerkschaftsverbands ADEDY, Ilias Vrettakos. "Wir hoffen, dass dieses Aufgebot Auswirkungen auf die politischen Entwicklungen hat."
Das Athener Parlament plant am Donnerstag ein Votum über neue unpopuläre Sparmaßnahmen, mit denen Griechenland sich weitere internationale Finanzhilfe sichern will. Selbst einige Abgeordnete aus den Reihen der regierenden Sozialisten haben angedeutet, dass sie möglicherweise gegen Teile des Sparplans stimmen wollen. Sollte Griechenland jedoch nicht bald eine dringend benötigte weitere Kredittranche erhalten, kann es nach eigenen Angaben schon im November keine Gehälter und Pensionen mehr zahlen.
Großaufgebot der Polizei
Mit einem Großaufgebot bereitete sich die Polizei in Athen auf einen Ansturm von Demonstranten vor. Bei einem zweitägigen Ausstand im Juni war es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Protestierenden und Sicherheitskräften gekommen.
Die Verkehrsbehinderungen hielten sich zunächst in Grenzen: Während die Fähren im Hafen blieben, taten die Mitarbeiter des öffentlichen Nahverkehrs mit zeitweiligen Arbeitsniederlegungen ihren Protest kund, sollten aber Busse und U-Bahnen in Betrieb halten. Auch im Flugverkehr war Entspannung angekündigt: Dort sollten die Flüge am Nachmittag wieder aufgenommen werden. (ap/dapd/rtr)